Allgemein
Die schottische Brennerei The Glendronach hat nicht viele rauchige Abfüllungen im Angebot. Unser heutiger Whisky gehört aber genau dieser Sparte an – Glendronach Traditionally Peated.
Traditionell getorft
So die Übersetzung des Beinamens. Früher war es üblich, bei der Whiskyherstellung das Gerstenmalz über Torffeuer zu trocknen, da Torf stets die greifbarste Heizsubstanz war. Auf diese traditionelle Weise wird auf unser heutiger Whisky hergestellt.
Rauch trifft Sherry und Port
Das rauchige Aroma wird um fruchtige und süße Töne ergänzt, denn Glendronach verwendete für die Reifung dieses Whiskys Sherry- und Portfässer. Bei den Sherryfässern handelt es sich um die Sherrysorten Oloroso und Pedro Ximenez (gerne auch abgekürzt mit PX). Das ist eine Kombination, die uns sehr zusagt!
So wie er sein sollte
Der Whisky trägt zwar keine Altersangabe, ist aber nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. Das gefällt uns, denn gerade bei NAS-Whiskies ist das mit dem Farbstoff so eine Sache.
Außerdem wird der Whisky mit ganzen 48 Volumenprozenten abgefüllt, das klingt doch nach einer Menge Spaß!
Optik
Aus dem Glas schimmert eine bronzefarbene Flüssigkeit. Allein der Anblick vergrößert die Vorfreude auf die Verkostung. Man kann den Einfluss der Weinfässer deutlich erkennen.
Nach dem Einschenken wandert die Flasche nicht gleich wieder in den Schrank, denn das Design ist typisch Glendronach und schön gemacht. Das Auge isst, nein trinkt schließlich mit!
Nosing
Peated ist dieser Whisky auf jeden Fall, das bestätigt die Nase. Der Rauch ist jedoch ziemlich zurückhaltend und schwimmt auf einem Level mit den anderen Aromen.
Der Einfluss der Weinfässer ist auch deutlich vorhanden. Das Weinaroma schlägt die süße Richtung ein und hinzu kommt Toffee. Besonders die Portsüße macht sich bemerkbar, teilweise wirkt der Whisky klebrig süß. Das könnten aber auch die PX-Fässer sein.
Im Hintergrund treibt sich die Eiche herum mit dunkel Beeren, welche jedoch einen Schritt nach vorne machen.
Geschmack
Wie erwartet süß im Geschmack, mit einem dezenten Rauchanteil. Der Glendronach Traditionally Peated hat zudem Biss und prickelt ordentlich auf der Zunge, von alkoholischer Schärfe aber keine Spur.
Ansonsten schmecken wir noch dunkle Beeren, Nüsse und die Eiche kommt auch hervor. Insgesamt sind die Aromen gut aufeinander abgestimmt.
Beim zweiten Sip fällt der Biss milder aus, die Zunge gewöhnt sich ziemlich daran. So kann man die Süße noch besser herausschmecken und genießen.
Nachklang
Der Whisky hinterlässt in erster Linie kein Aroma von Rauch, sondern hier sprechen eher die süßen, dunklen Früchte ein Wort. Ein klein wenig Rauch verbleibt aber. Die Eiche schmecken wir in dieser Phase am deutlichsten, aber von Bitterkeit keine Spur.
Ansonsten wird sofort nach dem Herunterschlucken noch mal der Speichelfluss angeregt und der Mundraum in Anspruch genommen. Dieses Gefühl lässt ziemlich schnell nach, was den Whisky ein wenig süffig macht.
Kommentar
Der Glendronach Traditionally Peated ist ein wenig schwer, aber dennoch ziemlich süffig. Denn die Aromen sind sehr gut aufeinander abgestimmt, was ein harmonisches Bild abgibt.
Der kleine Rauchanteil gefällt uns sehr gut, denn dieser nimmt nicht den ganzen Raum ein, sondern ergänzt wunderbar das Gesamtaroma. In Kombination mit der Süße trifft dieser Whisky auch unseren persönlichen Geschmackt. Tolle Abfüllung.
Gekauft haben wir diese Flasche für unter 40€, was natürlich ein Hammerpreis ist. Wir würden sagen, dass dieser Whisky auch seine 50€ wert ist.
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft | Highlands |
Sorte | Single Malt |
Alter | NAS |
Volumenprozente |
48
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Abfüller | Original |
Fasstyp | Sherry (Oloroso und PX) und Port |
Whiskybase ID | 171899 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry / Port | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit | |
Punkte |
89
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