Allgemein
Welcher ist der meistverkaufte Whisky in Schottland?
Wir widmen uns heute einem ganz besonderen Whisky. Matthew Gloag stellte 1897 einen Blend her, den er nach dem schottischen Nationalvogel benannte: The Grouse.
Dieser Blend wurde so beliebt, dass er 1905 den Beinamen „The Famous“ erhielt. Ab nun war dieser Blend unter dem Namen The Famous Grouse bekannt.
Wer sich heute (Stand 2017) auf eine Schottland-Reise begibt, kommt um den Fasan nicht herum. In den schottischen Flughäfen wird man von dem Vogel begrüßt. Der Blend steht eigentlich in jeder Bar.
Heute wird dieser Blend in der Destillerie von Glenturret in Perthshire (central highlands) hergestellt und gehört der Spirituosenfirma Edrington Group. Diese befindet sich in privatem Besitz. Die Brennereien The Macallan, Highland Park und seit Mitte 2017 wieder The Glenrothes gehören dieser Gruppe an (Stand Dezember 2017).
Whiskys dieser Destillerien finden sich auch im Blend von The Famous Grouse wieder.
Manche mögen sich an das PC-Spiel Moorhuhn erinnern. Was hat dieses Spiel mit dem Whisky zu tun?
Das Spiel Moorhuhn wurde für die große Konkurrenz Johnnie Walker entwickelt. In diesem Spiel ging es darum, Moorhühner abzuschießen.
Dem größten Teil der Moorhuhnjäger war jedoch nicht bewusst, dass es um Whisky ging..
Um unsere Eingangsfrage zu beanworten: The Famous Grouse!
Optik
Das berühmte Huhn zeigt sich mit hellen Bernsteinfarben im Glas und kommt mit 40 Volumenprozenten. Der Whisky enthält Farbstoff.
Nosing
Beim ersten Schnuppern merkt man sofort, dass es ein Blend ist. Es dauert nicht lange, bis die frische Zitrone hervortritt. Das beruhigt, denn ab hier weiß man sofort: Dieser Whisky schlägt den Supermarkt-Whisky!
Die Zitrone wird begleitet von Grapefruits. Daneben findet sich dann eine Süße von Honig und Rosinen. Das getreidige Aroma schließt sich den Eichentönen an.
Der Whisky ist leicht aber auch leider flach in der Nase. Insgesamt macht der Whisky dann doch einen unreifen Eindruck. Die metallischen Töne sind wahrnehmbar und auch kommt der Alkohol ein wenig durch.
Geschmack
Im Mundraum zeigt sich der Whisky überraschend weich und ziemlich würzig. Der bittere Grain Charakter sticht ein wenig hervor. Daneben findet sich eine Süße aus süßem Malz, Honig und Karamell. Ein metallischer Unterton ist vorhanden, der Whisky wirkt ein wenig unstimmig.
Nachdem der Whisky für mehrere Sekunden im Mund hin und her bewegt wurde, kommt eine Portion Pfeffer dazu.
Nachklang
Der Whisky hinterlässt erst einmal einen starken Eindruck, prickelt ein wenig auf der Zunge und erzeugt Wärme. Die Eiche macht sich neben einer leichten malzigen Süße bemerkbar und zeigt eine gewisse Frische.
Er klingt aber sofort wieder ab und es bleibt ein kurzer Abgang mit einer leicht bitteren Note auf der Zunge.
Kommentar
Dieser Whisky ist nichts für Whisky-Genißer, die das Besondere suchen. Der bittere Grain-Charakter ist wahrnehmbar. Jedoch zeigt er aber auch schöne Seiten und zieht damit am Discounter-Whisky vorbei. Es muss schon einen Grund geben, dass dieser Whisky der meistverkaufte in Schottland ist.
In unserem Barfach findet er leider keinen Platz. Die angebotenen Aromen können uns nicht überzeugen.
Dennoch sind wir der Meinung, dass man ihn zumindest probiert haben sollte! Er ist sehr weich im Geschmack, unkompliziert und sehr günstig zu haben.
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft | |
Sorte | Blended Whisky |
Alter | NAS |
Volumenprozente |
40
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ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Whiskybase ID | 114763 |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit |
Interessant! Hmm, werde mir mal eine Flasche zulegen, bei dem Preis muss man ihn einfach mal probiert haben.
Schön geschrieben!
Frohe Weihnachten übrigens 🙂