Allgemein
Der Glen Elgin 12 Jahre ist uns nie besonders aufgefallen. Man ist in den Online Shops mal drüber gestolpert, das war’s aber auch schon. Also wir diese Flasche für 30€ im Angebot gesehen hatten, dachten wir uns nur: Ach, warum eigentlich nicht.
Dünne Range
Wenn man nach Originalabfüllungen sucht, wird man schnell fündig. Man hat aber kaum Auswahl, denn der 12 Jährige ist der einzige Whisky in der Core Range.
Selten erscheinen mal Sonderabfüllungen. Falls man mehr von dieser Brennerei probieren möchte, muss man sich also bei unabhängigen Abfüllern umsehen. Dabei weist die Brennerei einen Ausstoß von 1.800.000 Liter Alkohol pro Jahr auf.
Der größte Teil dürfte somit also in die Blend-Industrie gehen. Im Übrigen ist die Destillerie im Besitz vom Spirituosenkonzern des Diageo.
Was steht auf dem Papier?
Gar nicht mal so viel. Der Whisky trägt eine Altersangabe von 12 Jahren und enthält den Hinweis, dass eine Zugabe von Farbstoff erfolgte. Der Whisky wurde kühlfiltriert und mit einem leicht erhöhten Alkoholgehalt von 43 Volumenprozenten abgefüllt.
Zur Fasszusammensetzung haben wir keine Informationen, nicht einmal, ob Ex-Bourbon oder Ex-Sherry Fässer zum Einsatz kamen.
Optik
Das Design der Flasche gefällt uns tatsächlich ausgesprochen gut. Es kommt zwar überhaupt nicht auf das Flaschendesign an, aber wir müssen schon zugeben, das Auge trinkt manchmal mit.
Ist doch wie beim Essen? Ein schön angerichteter Teller steigert die Vorfreude auf den Genuss.
Im Glas zeigt der Glen Elgin 12 Jahre eine leicht rötliche Goldfarbe. Da nun mal Farbstoff dabei ist, können wir keine weiteren Vermutungen anstellen.
Nosing
Was ist denn das?! 😳 Ein volles, vor allem aber tiefes Aroma kommt unserer Nase entgegen.. blind würden wir den Whisky sofort älter einschätzen.
Helle Früchte kommen sofort durch, ganz vorne dabei Birnen. Aber auch Marzipan, Mandeln und Nelken sind mit von der Partie. Na, wenn da mal kein Sherryfass dabei war! Wir gehen anhand des Aromas einfach mal davon aus und vergeben definitiv Sherry Punkte in der Matrix am Ende des Beitrags.
Süße Orangen und Mandarinen machen sich auf den, sie stürzen sogar die Birne vom Thron und drängen sich ganz nach vorne. Ein wunderbares Aroma.
Weit im Hintergrund haben wir kandierte Äpfel und ein Hauch von Pfirsichen. Also wenn es nur nach der Nase ginge, wären es schon mal 5 Punkte!
Geschmack
Weich und sehr mild, jedoch nicht flach. Also ohne Ecken und Kanten, aber elegant, das kennen wir eigentlich eher von älteren Whiskys.
Wir schmecken ziemlich viel Eiche, dazu Süße und Frucht, ganz vorne weiterhin die Mandarinen. Die süße Zitrus spiel auch auf der Zunge die zentrale Rolle.
Außerdem haben wir wieder einen Hauch kandierter Äpfel und einen Anflug von Pfirsichen. Nun kommen aber auch säuerliche Äpfel dazu. Wir verspüren weiterhin kein Brennen auf der Zunge, der Glen Elgin 12 Jahre bleibt auch im späteren Verlauf auf der Zunge weich.
Die Eiche wird sogar ein wenig stärker und stoßt an die Grenze. Mehr würde den Geschmack nicht gut tun.
Nachklang
Der Whisky klingt schön nach, der Mundraum wird ein wenig trocken. Trotzdem weiterhin weich mit einer ziemlichen Eleganz.
Die Eichenbitterkeit kommt später noch einmal hoch mit einer Fruchtigkeit von Pfirsichen. Auch hier bleibt die herbe Note noch gerade so im Rahmen.
Kommentar
Das können wir direkt so sagen: Ein Geheimtipp. Natürlich bedeutet das nicht, dass euch dieser Whisky unbedingt schmecken muss. Und hat der Glen Elgin 12 Jahre echt umgehauen, wenn man vor allem bedenkt, dass wir für dieses Erlebnis gerade einmal 30€ auf den Tisch gelegt haben.
Der Whisky wirkt älter als er ist und zeigt durchaus eine gewisse Komplexität. Tiefes Aroma und durchgehen weich. Keine Bisse oder scharfen Kanten.
| Eigenschaft | Wert |
|---|---|
| Herkunft |  Highlands |
| Sorte | Single Malt |
| Alter | 12 Jahre |
| Volumenprozente |
43
|
| Abfüller | Original |
| Whiskybase ID | 196981 |
| ohne Farbstoff | |
| ohne Kühlfiltrierung | |
| Frucht | |
| Süße | |
| Würze | |
| Sherry | |
| Rauch | |
| Intensität | |
| Komplexität | |
| Fazit | |
| Punkte |
92
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