Jeder Liebhaber von Whisky ist schon mal auf dieses Thema gestoßen – Whisky Samples!
Das sind kleine Whiskyproben, meist 5cl Fläschchen. Dabei gibt es verschiedene Arten dieser Proben.
Inhaltsverzeichnis:
- Originale Miniaturen
- Gewerblicher Sample Handel
- Privat abgefüllte Samples
- Flaschenteilungen
- Vorteile
- Nachteile
1. Originale Miniaturen
Einige Brennereien bieten zu den Großflaschen auch Miniaturen an. In der Regel sind das 5 CL Fläschchen, die wie das Original aussehen. So kann man sich vom Whisky einen ersten Eindruck verschaffen, bevor man gleich die Großflasche kauft. Außerdem sehen diese Miniaturen schön aus. Eine kleine Sammlung macht schon etwas her. Ab und an gibt es auch Miniaturen Sets zu erwerben, wie bspw. das Mackmyra Set auf dem Bild oben.
Doch das ist ein teurer Spaß. Für eine Miniatur verlangen die Brennereien ca. 15 – 20% des Großflaschenpreises. Außerdem stellt nicht jede Brennerei Miniaturen her, zudem sind diese auch relativ schwer zu bekommen. Doch es gibt Alternativen!
2. Gewerblicher Sample Handel
Manche haben es sich zum Beruf (oder Nebenberuf) gemacht, Whiskysamples zu verkaufen. Das hat den Vorteil, dass man (normalerweise) weniger für ein Sample bezahlt. Außerdem ist die Auswahl bedeutend größer! Hier kann man Whiskies probieren, die es als Original Miniatur nicht gibt.
Doch durch Auflagen, Bestimmungen etc. müssen die Anbieter einen Aufschlag berechnen. Außerdem kommen noch Materialkosten (Sample Fläschchen, Etikett, Versiegelung etc.) und Arbeitszeit hinzu.
3. Privat abgefüllte Samples
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Samples privat abzufüllen. Hierbei teilen Privatleute Teile ihres Whiskybestands, natürlich ohne Gewinnabsicht, da es sich sonst um einen Handel handeln würde, was bedeutet, dass Steuern etc. anfallen würden. Also bezahlt mal für solch ein Sample den aktuellen Literpreis wie im Geschäft. Materialkosten kommen natürlich obendrauf, wie z. B. die Sampleflasche.
Das hat für den Anbieter den Vorteil, dass er nicht den vollen Inhalt der Flasche bezahlen muss. Außerdem regt das die Fluktuation im heimischen Whiskyschrank an.
Das setzt natürlich Vertrauen voraus. Ist im Sample wirklich der Whisky drin, den man haben wollte? Ist alles hygienetechnisch in Ordnung? Da kommt dann doch die ein oder andere Frage auf. Schließlich gibt es auch keinen Käuferschutz. Im gewerblichen Sample Handel ist das Grundvertrauen höher.
Wir haben mit privaten Samples bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Dies hat uns die Gelegenheit gegeben, Whiskies zu probieren, die wir sonst nie probiert hätten, wie z. B. den Octomore Edition 07.2.
In der Regel kann man den Umfüllern vertrauen. Zu finden sind diese in den bekannten Whiskyforen.
4. Private Flaschenteilungen
Gehört genau genommen auch in das dritte Kapitel, doch dahinter steckt eigentlich eine andere Intension. Man hat Interesse an einer Flasche, für die man nicht so viel Geld ausgeben möchte, das können z. B. limitierte Flaschen sein, die neu auf den Markt gekommen sind.
Der interessierte Käufer der Flasche fragt, wer Interesse an einem Sample hat (meist 5 oder 10cl). Finden sich genug Leute, um den gesamten Rest der Flasche aufzuteilen, wird die Flasche gekauft. Das hat nebenbei den Vorteil, dass der Initiator die Originalflasche behalten kann. Der Flaschenkäufer muss dabei den Interessenten vertrauen (Rückzieher etc.).
5. Vorteile
Die Vorteile von Whisky Samples wurden eigentlich schon genannt. Hier noch einmal zusammengefasst:
- Man kann Whiskies probieren, ohne die Großflasche zu kaufen
- Gelegenheit, teure Whiskies zu probieren
- Manchmal finden sich auch Raritäten, die es nicht mehr zu kaufen gibt
- Möchte man eine bestimmte Flasche nicht öffnen, kann man sich ein Sample besorgen, um den Whisky zu probieren
So kann man eine ganze Menge verschiedener Whiskies probieren!
6. Nachteile
Das hört sich doch alles super an! Gibt es dennoch Nachteile? Abgesehen vom Vertrauensthema? Ja, die gibt es durchaus!
Wie lange stand die Großflasche des Samples offen? Wie wir gelernt haben, oxidiert der Whisky nach einer bestimmten Zeit. Je niedriger der Füllstand, desto größer der Effekt. Ob das jetzt gut oder schlecht ist oder sich wirklich im Geschmack bemerkbar macht etc., ist ein anderes Thema. Sobald Alkohol verfliegt, verändert sich auch der Whisky. Hier könnte man einen falschen Eindruck vom Whisky bekommen. Das kann auch passieren, wenn das Samplefläschchen nicht dicht genug schließt.
Da wäre außerdem die „Tagesform“. Es gibt Tage, da schmeckt ein bestimmter Whisky hervorragend, an einem anderen Tag wiederum nicht. Manche Whiskies passen zu bestimmten Gegebenheiten, manche nicht (Außentemperatur / Jahreszeit, inneres Befinden, Zeit etc). Schmeckt der Whisky im Sample aufgrund einer Bedingung besonders gut und wandert die Großflasche ins Haus, kann es schon mal passieren, dass man beim Probieren dann enttäuscht wird, weil man etwas anderes erwartet hat.
Eine weitere Sache, die man beachten muss: Man lernt den Whisky nicht kennen. Man verschafft sich lediglich den ersten Eindruck. Um einen Whisky wirklich kennenzulernen, benötigt es mehrere, zeitintensive Drams, die sich dann jeweils über eine bestimmte Zeitspanne strecken.