Allgemein
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Da läuft man im Nachbarland im Supermarkt herum, und sieht ein Regal mit diversen Whiskys. Einer davon mit einem Aufkleber mit der Beschriftung -50%. Ein japanischer Whisky für 17€? Auch, wenn die Flasche nur 500ml fasst, her damit! So landete der Akashi Sherry Cask Finish im Einkaufswagen.
White Oak Brennerei
Hergestellt wird dieser Whisky von der White Oak Brennerei in Japan. Was macht diese Destillerie so besonders? Schon im Jahr 1919 bekam diese eine Brennlizenz und ist damit wohl die erste, die in Japan Spirituosen herstellen durfte.
Um speziell Whisky zu brennen, wurde im Jahr 1984 in der japanischen Stadt Kobe eine Destillerie erbaut.
Taugt der überhaupt was?
Wenn man den Whisky aus dem Pappkarton, der jetzt auch nicht einen edlen Eindruck hinterlässt, nimmt, erkennt man sofort den „billigen“ Schraubverschluss. Es handelt sich hier nicht um einen hochwertigeren Verschluss, wie z. B. beim Jack Daniel’s Old No. 7 oder Suntory Toki, sondern einen metallischen, wie man es von den Discounter-Blends kennt.
Was steckt in dieser Flasche?
Den Eckdaten nach, könnte dieser Whisky die Tür in die Welt der Japaner öffnen. Der Akashi Sherry Cask Finish wird mit 40 Volumenprozenten abgefüllt und wird i. d. R. für unter 30€ angeboten (Herbst 2024). Man sollte aber beachten, dass die Flasche 500ml fasst, statt wie gewöhnlich 700ml.
Hierbei handelt es sich um einen blended Whisky, der aus Malt und Grain Whiskys besteht und ein mehrmonatiges Finish in Oloroso Sherryfässern bekam. Er reifte zuvor in Bourbon Barrels.
Optik
👀
Der Whisky scheint ohne Farbstoff daherzukommen, zumindest finden wir keine Aufschrift, die auf Farbstoff hindeuten würde. Der Whisky zeigt sich in Safranfarben im Glas und präsentiert damit einen guten Einfluss der Fässer.
Das würde man bei einem solchen günstigen Whisky mit dieser Aufmachung gar nicht erwarten (japanische Whiskys sind teurer als schottische). Zugegebenermaßen waren wir ein wenig voreingenommen, doch die Farbe „kann sich wirklich sehen lassen“.
Nosing
👃
Sehr leicht und mild, passend zum ersten Eindruck auf dem Papier, doch irgendwie wirkt der Whisky auch jung, da er ein bisschen wild daherkommt.
Wir haben eine kleine Fruchtnote von Aprikosen. Nach dem ersten Schlückchen ist der Akashi Sherry Cask Finish nicht mehr so spitz in der Nase und öffnet die Tür für weitere Aromen. Wir riechen Datteln, Rosinen und Vanille heraus. Das Sherryfass ist nicht zu leugnen. Warmer Gewürzkuchen kommt hinzu, der Whisky gewinnt mit der Zeit an Volumen.
Geschmack
👅
Süß und schwer liegt der Whisky auf der Zunge, wie Sirup. Wir denken auch an Ahornsirup, aber auch an Mandeln. Dazu kommen getrocknete Früchte, vor allem Datteln. Auch hier beweist der Whisky wieder, dass ein Sherryfass im Spiel war.
Nun kommt die Eiche und bringt Würze und eine Holznote mit. Vanille und Gewürze runden das Aroma ab, wobei wir die Gewürze nicht klar nennen können, es geht aber in die weihnachtliche Richtung.
Nachklang
💨
Anfangs angenehm feurig, nimmt dann aber auch wieder ab. Eine Portion Vanille verbleibt, wobei das Aroma wieder ziemlich schnell verfliegt, doch ein schönes Mundgefühl bleibt uns noch eine Weile erhalten.
Kommentar
💬
Bei einem Preis von 17€ müssen wir sagen – guter Kauf! Trotz des Schraubverschlusses ist der Akashi Sherry Cask Finish tatsächlich ein genießbarer Whisky. Obwohl seiner Einfachheit ist er doch ein wenig exotisch im Geschmack und hat keine Fehlnoten im Gepäck.
Auch für den regulären Preis kann man sich diesen Whisky mal gönnen, so hat man einen exotischen easy Sipper im Schrank, ohne eine Menge ausgeben zu müssen.
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft | Japan |
Sorte | Blend |
Alter | NAS |
Volumenprozente |
40
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Abfüller | Original |
Fasstyp | Sherry Cask Finish |
Whiskybase ID | 201508 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry / Wein | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit | |
Punkte |
81
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