Black Forest Wild

Blackforest Wild Single Malt German Whisky
Blackforest Wild Single Malt German Whisky

Allgemein

Heute mal wieder einen Exoten unter den Whiskies?  Kann man so sagen. Der Blackforest Wild Whisky kommt aus deutschem Hause. Wobei, wenn man in die Welt der deutschen Whiskies eintaucht, merkt man schnell, dass die Auswahl inzwischen riesig ist.

Anders in der Produktion – also doch ein Exot?

Wir haben hier einen Single Malt vor uns, der mit einigen Besonderheiten glänzt. Bei der Herstellung wird eigengezüchtete, frische Hefe verwendet. Das soll für fruchtige Aromen im späteren Whisky sorgen. Die Maische besteht aus geläuterter statt wie üblich gemälzter Gerste. Auch deutsche Whiskies bestehen in der Regel aus gemälzter Gerste. Bei Auswahl der Komponenten für die Produktion wird viel Wert auf Regionalität gelegt, damit, wie die Brennerei sagt, dem Whisky viel Terroir zu verleihen. Das Wort kommt aus dem Französischen und wird eher im Weinbereich verwendet. Es bezeichnet die natürlichen Faktoren der Umgebung, wie z. B. das Klima, die Rebe etc.

Auch in der Lagerung anders

Zunächst einmal reifte der Whisky in amerikanischen Weißeichenfässern. Anschließend bekam der Whisky ein Finish im Sherry- und Cognacfass. Auch Cognac Finishs sind nicht die Regel und eher selten zu finden. Abweichend von der schottischen Tradition durchläuft der Whisky eine dreifache Destillation.

Der Name verrät die Herkunft. Blackforest = Schwarzwald, Wild = Brennerei Wild. Die Flasche mit dem gewöhnungsbedürftigen Etikett, das einen Steinbock zeigt, stammt also von der Brennerei Wild aus dem Schwarzwald. Die Brennerei bezeichnet das Etikett als wild und maskulin, den Geschmack hingegen als weich und feminin. Naja, die Beschreibung hat wohl ihren Ursprung aus früheren Jahren. Denn heutezutage wissen einige Frauen einen starken, rauchigen Whisky zu schätzen, während einige Männer eher die zarten, weichen Whiskies bevorzugen.

Auf der Flasche finden wir keine Altersangabe. Und ist jedoch zu Ohren gekommen, dass der Whisky 8 Jahre alt sein soll. Abgefüllt wird er mit 42 Volumenprozenten.

Optik

Ohne Farbstoff kommt der Whisky in die Flaschen. Er zeigt eine Bronzefarbe mit ganz schön rotem Stich und erreicht damit eine ziemlich dunkle Farbe. Hat ein bisschen was von einem Rosé Wein. Nach einem kurzen Schwenken entstehen schöne Beine am Glasrand.

Neben dem bereits erwähnten gewöhnungsbedürftigen Etikett steckt auch ein schräger Korken am Flaschenkopf, der hinausschaut.

Nosing

Wie auch vom Hersteller beschrieben bietet der Whisky ein weiches Aroma mit einer intensiven Frucht. Die Fruchtigkeit ist eher süß geprägt und erinnert uns an Litschis und Weintrauben.

Jetzt kommen Orangen dazu. Die Sherrytöne werden deutlicher, nehmen aber nicht den gesamten Raum ein. Der Whisky wirft noch Birnen nach und versüßt das Aroma mit Vanille. Später kommt auch der Karamell durch.

Der Whisky ist ein wenig einfach, hat aber was zu bieten. Der weiche Charakter mit der deutlichen fruchtigen Note dürfte für Genießer interessant sein, die weit von rauchigen, starken Whiskies entfernt sind. Er ist kein bisschen sprittig, also keine Noten von purem Alkohol.

Der Obstteller wird ergänzt von Aprikosen. Diesem Whisky wird ab und an nachgesagt, dass er was von einem Likör hat. Das ist aber schon eine ganz andere Welt, weshalb wir persönlich hier nicht zustimmen können.

Geschmack

Mit einer öligen Textur schwimmt der Whisky auf der Zunge. Wir schmecken Eiche heraus, welche sich leicht zäh auf der Zunge anfühlt.

Von der Fruchtigkeit ist auch etwas übrig geblieben, insbesondere von den Orangen. Sehr weich und zart mit einem süffigen Charakter. Dennoch erzeugt der Whisky ein leichtes, wirklich ganz zartes Prickeln auf der Zunge. Die Sherrynoten kommen auch ein wenig durch.

Die Süße kommt an Marzipan ran, ist aber kein Marzipan. Wir können diese Süße nicht näher definieren. Kommt aber nah an die Zuckermandeln.

Nachklang

Wie erwartet auch im Abgang ganz zart. Mit leichten Anklängen von Fruchtigkeit. Hinterlassen wird auch eine kleine Spur von Bitterkeit.

Der Nachklang ist relativ kurz, das mach den Whisky damit aber nur noch süffiger.

Kommentar

Der Blackforest Wild Whisky schmeckt nicht wie ein Schotte, es soll ja aber auch keiner sein. Auf jeden Fall bietet dieser Dram ein ganz anderes Geschmackserlebnis mit fast schon gefährlicher Süffigkeit.

Mit ca. 40€ durchaus erschwinglich, doch man muss dabei bedenken, dass die Flasche 0,5 Liter fasst und nicht wie üblich 0,7. Somit wäre man bei einer Flasche mit einer Standardfüllmenge bei ca. 55€.

Eigenschaft Wert
Herkunft Deutschland Schwarzwald
Sorte Single Malt
Alter NAS (8 Jahre?)
Volumenprozente
42
Abfüller Original
Fasstyp Am. Weißeiche mit Sherry und Cognac Finish
Whiskybase ID 123003
ohne Farbstoff
ohne Kühlfiltrierung
Frucht
Süße
Würze
Sherry
Rauch
Intensität
Komplexität
Fazit
Punkte
78

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