Allgemein
Es gibt ein paar Weine, die in der Whiskywelt sehr beliebt sind. Dessen leere Fässer werden gerne mit Whisky befüllt, welcher bereits in Ex-Bourbonfässern reifte, um sein Aroma aromatischer und komplexer zu gestalten. Eines dieser beliebten Weine ist der portugiesische Portwein.
Süß und fruchtig
Portwein Nachreifungen geben dem Whisky süß fruchtige Noten. Ein gelungenes Finishing im Portfass ergibt z. B. gerne mal ein Aroma von Erdbeeren.
Die deutsche Brennerei Slyrs hat ein Whisky mit Nachreifung in diesen Fässern im Angebot. Dieser gehört zum aktuellen Kernsortiment der Whisky Finishing Serie.
Authentisch abgefüllt
Auch bei dieser Abfüllung hat sich Slyrs an die eigenen Standards gehalten. Um den Geschmack nicht zu verändern, wurde auf eine Kältefiltration verzichtet. Auch wurde die Farbe des Whiskys nicht durch Zugabe von Farbstoff verändert.
Ebenso wurde der Slyrs Port Cask Finish mit ganzen 46 Volumenprozenten abgefüllt, damit die Aromen schön übertragen werden können.
Der Whisky reifte zunächst einmal in neuen, stark ausgebrannten Fässern aus amerikanischer Weißeiche. Danach wurde der Whisky für eine Dauer von bis zu 9 Monaten in Tawny-Port Barriquefässer umgefüllt.
Optik
Für den Slyrs Port Cask Finish hat sich die Brennerei für ein bordeauxfarbenes Theme entschieden. Die Farbe passt sehr gut zum Finish. Der Whisky ansicht ist relativ dunkel und schimmert immer wieder mal rötlich.
Da kein Farbstoff dabei ist, scheint das Portfass gut eingesetzt zu haben. Es ist immer wieder schön, wenn man anhand der Farbe bereits Aussagen treffen kann bezüglich des Whiskys. Die Voraussetzung hierfür ist natürlich: Ohne Farbstoff. Diese Voraussetzung erfüllt Slyrs grundsätzlich!
Nosing
Das Aroma liegt schwer und alkoholisch in der Nase. Süße Portweinnoten stehen vorne.
Der Whisky ist ziemlich scharf in der Nase, ob dies am Glas liegt, das wir für diese Verkostung verwendet haben? Anders als im Bild, haben wir uns nämlich für „The Nose“ entschieden. Dieses Glas ist gänzlich rund und hat damit einen großen, runden Bauch. Das Aroma könnte somit intensiver zur Geltung kommen. Einziger Nachteil an diesem Glas: Hier gilt „Kopf in den Nacken!“.
Die Reifung in Virgin Oak Fässern aus amerikanischer Weißeiche geht nicht an der Nase vorbei, trotz der hohen Weinlast. Diese Reifung hinterlässt ein stark intensives Aroma, welches man von vielen Bourbon kennt.
Die Nase hat sich inzwischen ein wenig an den Alkohol gewöhnt, doch ein wenig stichelt es noch.
Die süßen, fruchtigen Portweinnoten gehen aber nicht verloren, da diese ziemlich gut ausgeprägt sind. Mit roten Trauben und Zimt hat dieser Whisky irgendwie einen weihnachtlichen Touch.
Geschmack
Jetzt im Mund zeigt sich der Whisky gar nicht mal so scharf, wie es beim Nosing war. Ein gutes Zeichen!
Süße, rote Früchte erscheinen. Wir schmecken rote Trauben heraus, vor allem aber Himbeeren, diese sind im Vordergrund aktiv.
Natürlich kommt auch die schwere Süße aus dem Virgin Oak Einfluss. Dieses hält sich relativ in Grenzen, da das Portfass Paroli bieten kann. Durch die hinzugekommene Vanille entsteht ein sehr interessanter Geschmack.
Zum Schluss schmecken wir ein wenig dunkle Schokolade heraus.
Abgang
Der Slyrs Port Cask Finish sorgt für einen wärmenden Nachklang und schiebt noch mal ordentlich nach.
Es beginnt ein erneutes Prickeln auf der Zunge. Vanille und Himbeeren begleiten auch die letzte Phase der Verkostung.
Kommentar
Ein schöner Whisky mit viel Portweineinfluss. Aus der Cask Finish Serie von Slyrs wahrscheinlich unser liebster.
Dieser kommt mit ziemlich wenig Würze aus. Es fehlt ein wenig an Komplexität und irgendwie fehlt das gewisse etwas, doch als Fan von Portfinishs kommt dieser bei uns dennoch gut weg.
Eigenschaft | Wert |
---|---|
Herkunft | Bayerische Alpen |
Sorte | Single Malt |
Alter | NAS |
Volumenprozente |
46
|
Abfüller | Original |
Fasstyp | Virgin Oak mit Port Finish |
Whiskybase ID | 165824 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry / Wein | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit | |
Punkte |
81
|