Allgemein
Wir befinden uns beim Schreiben dieser Zeilen im Winter 2020. Wenn es um GlenAllachie geht, denken wir an so einiges. Z. B. an Aberlour, da diese Brennerei bei Aberlour (Banffshire) liegt.
Zum anderen die Schreibweise der Brennerei. Dahinter steckt Billy Walker, Master Distiller von GlenAllachie. Vielleicht ist jemandem aufgefallen, dass dies auch bei BenRiach und GlenDronach der Fall ist. Zusammenhang? Diese Destillerien waren im Besitz des Herrn Walker.
Außerdem sorgt diese Brennerei bei uns für ein wenig Verwirrung. Weshalb? Es werden so viele Abfüllungen veröffentlicht, dass man gar nicht mehr hinterherkommt. Z. B.:
- GlenAllachie 10 Jahre Port Cask
- GlenAllachie 10 Jahre 2009 Madeira Single Cask
- GlenAllachie 12 Jahre Chinquapin Virgin Oak
- GlenAllachie 12 Jahre Spanish Virgin Oak
- GlenAllachie 11 Jahre 2009 For A Blossoming Dutch Spring
- GlenAllachie 11 Jahre 2009 For A Dark Dutch Winter
- GlenAllachie 8 Jahre Koval Rye Quarter Cask
- GlenAllachie 28 Jahre 1990 Virgin Oak Single Cask
Wenn wir so weitermachen, schreiben wir noch ewig. Zum Glück gibt es aber auch eine Core Range. Diese beinhaltet fünf Whiskys mit Altersangabe: 10, 12, 15, 18 und 25 Jahre. Der GlenAllachie 12 Jahre ist der Whisky dieser Besprechung. Folgende Informationen lassen sich dazu finden:
- Single Malt Whisky aus der Speyside
- Abgefüllt mit 46 Volumenprozenten
- Nicht kühlgefiltert
- Ohne Farbstoff
- Ehemalige Sherryfässer (Oloroso und Pedro Ximenez) und unbelegte Fässer (Virgin Oak)
Damit können wir etwas anfangen!
Optik
Die Schriftart mag ein wenig seltsam daherkommen. Uns gefällt jedoch das komplette Design dieser Flasche. Man kann auch einen Blick auf die Farbe des Whiskys werfen. Das ist schön, denn schließlich wurde auf die Zugabe von Farbstoff verzichtet.
Das kräftige Gold macht sich gut im Glas. Sieht sogar eher nach Bronze aus. Die Sherryfässer hatten damit einen schönen Einfluss auf den Whisky.
Nosing
Ein durchaus tiefes und schweres Aroma haben wir vor uns. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Die Sherrynote ist deutlich. Trockenfrüchte machen sich breit. Dunkle Beeren, sehr lecker. Dabei ist der Sherry aber gar nicht so dominant. An diesem hängt ein wenig Milchkaffee dran. Der Kaffee ist dabei direkt am Sherry angedockt, sodass diese Aromen zusammengehören.
Weitere Früchte zeigen sich. Anfangs sind das Aprikosen, die dann später eher zu reifen Birnen werden. Ein wenig florale Noten fliegen dazu. Später entwickelt sich eine kräuterartige Note.
Ergänzt wird das Aroma durch Butterkekse. Dannach kommt noch Karamell dazu.
Geschmack
Wir bedenken, dass dieser Whisky mit 46 Volumenprozenten abgefüllt wurde. Verdünnt haben wir unseren Dram nicht. Dennoch ist dieser weich auf der Zunge. Dann folgt aber ein Antritt und der Whisky wird immer kräftiger. Pfeffer sorgt für ein Prickeln auf der Zunge. Hier bleibt der Whisky aber stehen und wird nicht schärfer.
Wir schmecken eine Süße mit leicht vergorenem Obst. Das erinnert uns auch an Marzipan. Es ist eine eher schwere Süße. Trockener Sherry kommt dazu und schiebt Gewürze nach. Ein Hauch von Espresso folgt.
Nachklang
Im Nachklang schiebt der Whisky eine zweite Welle nach. Dabei hinterlässt er auch eine kleine herbe Note von Bitterschokolade. Dazu verbleibt eine Trockenheit im Mundraum wie auch Aromen von eher süßlichem Sherry. Das dunkel und schwer fruchtige Aroma klingt ziemlich lange nach.
Kommentar
Ein Standardwhisky, der eigentlich kein Standard ist! Damit meinen wir, dass diese Abfüllung zum Kernsortiment der Brennerei gehört. Er weicht aber von Whiskys mit den üblichen Eckdaten ab und reiht sich zu den Speziellen ein. Sherryfreunde kommen auf ihre Kosten, den Einsteiger könnte dieser Whisky womöglich sogar überfordern.
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft | Speyside |
Sorte | Single Malt |
Alter | 12 Jahre |
Volumenprozente |
46
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Abfüller | Original |
Fasstyp | Oloroso und PX Sherry Fässer, Virign Oak |
Whiskybase ID | 129125 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit | |
Punkte |
85
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Also das Bild ist ja mal der Knaller, bravo!
Dieser Whisky scheint was für mich zu sein. Wenn ich kein Sample bekomme, gönn ich mir die Flasche….denke mal für gut 30E kann man nicht viel verkehrt machen.
Danke sehr ☺️
It’s whisky o’clock!
Der ist definitiv eine Probe wert. Aktuell liegt die Flasche leider bei 40€.
Cheers! 🥃