Allgemein
Wir probieren heute einen Whisky aus dem Hause Glenfiddich. Diese Abfüllung trägt keine Altersangabe, kommt aber mit einer Besonderheit: Der Whisky bekam eine Nachreifung, und zwar in Sherryfässern. Und dieser Whisky ist der erste Glenfiddich gewesen, der doppelt gereift wurde.
Malt Master
Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei dieser Abfüllung um die Kreation des Malt Masters. Um ihn beim Namen zu nennen. Brian Kinsman, Malt Master bei Glenfiddich seit 1997. Er ist der sechste Malt Master seit der Gründung dieser Brennerei.
Double Matured
Zunächst einmal reift das Destillat viele Jahre in traditionellen Eichenfässern. Dabei kann es sich nur um Refill Ex-Boubonfässer handeln. Anschließend kommt der Whisky für weitere Jahre in Ex-Sherryfässer. Um welche Sorte Sherry es sich dabei handelt, wird nicht preisgegeben.
Batches
Auf dem Etikett findet man eine Angabe zum Batch dieser Flasche. Auf unserem ist aufgedruckt: 01/19. Damit ist gemeint, dass es sich um den ersten Batch im Jahr 2019 handelt.
Auch wenn nicht jedes Batch gleich ist, versucht der Malt Master, dass alle Batches den selben Grundcharakter aufweisen, damit man stets weiß, was man kauft. Eine interessante und schwere Aufgabe!
Optik
Die Flasche kommt im typischen Glenfiddich Design, wobei es Ende 2019 ein Redesign bei Glenfiddich gab. So kommt auch inzwischen die Malt Master’s Edition im neuen Design.
Der Whisky trägt eine Farbe, die man durchaus als Rubinrot bezeichnen könnte. Man findet auf der Flasche den Hinweis, dass dieser Farbstoff enthält. Hier sollte man nicht sofort urteilen, denn schließlich sollen alle Batches ähnlich (oder sogar gleich) sein. Da Holz ein Naturprodukt ist und arbeitet, kann es schon mal vorkommen, dass eines der Batchs heller ausfällt. Um keine Verwirrung zu stiften, kann mit Farbstoff gearbeitet werden, um den gleichen optischen Eindruck zu vermitteln.
Nosing
Die Sherryreifung hat er ganz klar bekommen. Sofort fliegen Sherrytöne in die Nase, die aber relativ zurückhaltend sind. Dahinter gleich die Eiche mit einer Portion Würze.
Wie man es von Glenfiddich kennt, ist auch eine schöne Fruchtigkeit enthalten. Kommt an den Brennreicharakter ran. Darunter verstehen wir eine fruchtige Birne. Der Sherry ist weiterhin deutlich. Haselnüsse folgen, das Ganze wird begleitet von einer Süße mit Vanille. Mild und süß mit einem Sherrycharakter.
Geschmack
Der Whisky hat dann doch einen ziemlich starken Antritt mit einer großen Portion Würze. Das geht schon in die Richtung Ingwer, welche aber minimal ausfällt. Nach so einer milden Nase kommt einen der Whisky auch ein wenig kräftiger vor.
Eichennoten sind deutlich dabei mit einer leichten Bitterkeit, die jedoch das Aroma nicht zerstört. Relativ komplex mit sogar ledrigen Noten. Auch auf der Zunge schmecken wir Haselnüssen.
Die Süße ist auch weiterhin vorhanden und wird mit malzigen Noten ergänzt.
Nachklang
Ein paar Früchte sind noch da, wie auch die Fasswürze, die Überhand annimmt. Diese sorgen für ein leichtes Prickeln auf der Zunge. Es bilden sich leichte herbe Noten auf der Zunge, aber deutlich noch im erträglichen Rahmen, ein wenig wie Espresso. Im Ganzen können wir von einem milden Abgang sprechen.
Kommentar
Preislich liegt diese Flasche voll im Rahmen. Er gehört zum Standardsortiment von Glenfiddich und ist gut verfügbar. Dazu kommt dieser mit 43 Volumenprozenten in die Flasche.
Er ist definitiv kein „Standard Supermarkt Whisky“, sondern ein sehr guter Good-To-Drink Dram mit Sherrycharakter und Antritt im Geschmack. Definitiv kein Fehlkauf!
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft | Speyside |
Sorte | Single Malt |
Alter | NAS |
Volumenprozente |
43
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Abfüller | Original |
Fasstyp | Ex-Bourbon und Sherry |
Whiskybase ID | 125462 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry / Wein | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit | |
Punkte |
83
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Der klingt vielversprechend. Probier ich mal. Danke, Gruß und zum Wohl!
Gerne! Na dann mal Slainte und viele Grüße 🙋♂️