Allgemein
Unser heutiger Whisky kommt aus dem Vogelsbergkreis in Hessen, und zwar aus der kleinen Stadt Schlitz: Schlitzer Peaty.
Rauchiger Whisky ohne Torffeuer
Wie der Beiname dieses Whiskys verrÀt, ist hier ein gewisser Anteil an Rauch vorhanden. Doch das rauchige Aroma entsteht nicht bei der Produktion, das Malz wird also nicht unter Torfrauch getrocknet.
ZunĂ€chst einmal reifte dieser Whisky drei Jahre lang in American Standard Barrels mit Jack Daniel’s Vorbelegung. Danach wurde der Whisky in schottischen FĂ€ssern aus Islay ausgebaut. Uns ist zu Ohren gekommen, dass es sich dabei um Laphroaig handelt.
Genau so hat man auch die Rauchnote dem Penderyn Peated gegeben. Von daher wissen wir, dass der Rauchanteil nicht zu gering ausfallen kann!
Was steckt in dieser Flasche?
Inzwischen haben wir schon so einige deutsche Whiskies probiert, alle hatten eins gemeinsam: Nicht gefĂ€rbt und nicht kĂŒhlgefiltert. So geht es auch mit dem Schlitzer Peaty weiter.
AbgefĂŒllt wurde dieser Single Malt mit 49 Volumenprozenten.
Optik
Der Whisky ist sehr blass und sieht aus wie ein WeiĂwein. Schreckt uns das ab? Im Gegenteil, schlieĂlich ist kein Sherryfass Anteil dabei.
Nosing
Unser allererster Eindruck ist, dass der Whisky noch nicht reif ist, denn die alkoholische Note ist deutlich und prĂ€sent. Aber Whiskygenuss bedeutet gleichzeitig Geduld. Und wir wissen ja, dass sich die Nase daran gewöhnen kann, vorausgesetzt, der Alkohol ist einigermaĂen gut eingebunden.
Trotz der alkoholischen Note sehr zurĂŒckhaltend, was die AromenintensitĂ€t angeht. Jetzt bekommen wir langsam Malz, Honig und einen kleinen Deut an phenolischem Rauch. Nach lĂ€ngerem Schnuppern kam ein wenig Karamell dazu, das war’s aber auch. Ob da noch was kommt? Vielleicht nach dem ersten SchlĂŒckchen.
Geschmack
Hier kommt dann doch ein wenig mehr, wir haben nach diesem Nosing eher einen faden Geschmack erwartet. Auch der Rauchanteil ist höher, der sich wieder phenolisch zeigt.
Der Schlitzer Peaty schwimmt ölig auf Zunge und wirkt buttrig, fĂŒhlt sich spĂ€ter aber ein wenig „hart“ an und piekst ein bisschen auf der Zunge. Das Pieksen ist keine wĂŒrzige SchĂ€rfe, sondern dem Alkohol geschuldet.
Der Geschmack besteht aus einem Gemisch von Phonolrauch, Malz, Vanille und Waldhonig. AuĂerdem haben wir eine Note von Zitrusbitterkeit.
Nachklang
Der Whisky nimmt nochmal ein wenig Anlauf zum Nachtreten und hinterlÀsst ein Aroma von Zitronenbitterkeit ohne Schale, Àhnlich kölnisch Wasser oder Gin. SpÀter entwickelt sich das Aroma zur Grapefruitbitterkeit ohne Fruchtnoten.
Kommentar
Nach dem ersten SchlĂŒckchen kam eine minimale Portion an hellen FrĂŒchten dazu, das war’s dann aber auch schon. Der Schlitzer Peaty ist ziemlich einfach, jung und es fehlt an AromenintensitĂ€t.
Aber irgendwie ist er dennoch nicht schlecht, wir hatten schon ganz andere Kaliber im Glas!
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft | Hessen |
Sorte | Single Malt |
Alter | NAS |
Volumenprozente |
49
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AbfĂŒller | Original |
Fasstyp | Ex-Bourbon mit Ex-Islay Finish |
Whiskybase ID | 177211 |
ohne Farbstoff | |
ohne KĂŒhlfiltrierung | |
Frucht | |
SĂŒĂe | |
Malz | |
WĂŒrze | |
Sherry / Wein | |
Rauch | |
IntensitÀt | |
KomplexitÀt | |
Fazit | |
Punkte |
72
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