Talisker Dark Storm

Talisker Dark Storm Single Malt Scotch Whisky
Talisker Dark Storm Single Malt Scotch Whisky

Allgemein

Der heutige Dram: Talisker Dark Storm. Gab es da nicht auch einen Talisker Storm?

Storm versus Dark Storm

Einen Unterschied muss es ja zwischen diesen beiden Whiskys geben. Ja, denn der Dark Storm reifte ausschließlich in stark ausgebrannten (getoasteten) Eichenfässern. Das soll dafür sorgen, dass die innere Fasswand besonders viel Rauch aufnehmen kann und damit dem Whisky mehr Rauch verleiht, als bei Talisker üblich. Heißt also, dass wir den rauchigsten Talisker vor uns haben müssten.

Duty Free

Abgefüllt wurde diese Flasche für den Duty Free Bereich. Bei dem Preis von ca. 55€ pro Flasche muss man bedenken, dass diese einen ganzen Liter fasst. Heruntergerechnet auf eine Standard 0,7 Liter Flasche hätten wir also einen Preis von ca. 38€.

Optik

Ein dunkler Meeressturm ist auf dem Etikett der Flasche zu sehen. Talisker hat einen einzigartigen Brennereicharakter. Die meisten Whiskys erzeugen eine Schärfe, die nicht nur an Pfeffer, sondern auch an Chili erinnert.

Die Farbe des Whiskys sieht aus wie dunkles Gold oder Kupfer. Die Flasche enthält den Hinweis, dass Farbstoff dabei ist.

Nosing

Der erste Eindruck: Süffig. Macht Lust auf mehr.

Rauch und Süße dominieren ganz klar das Aroma. Dabei schweben diese beiden Komponenten auf der gleichen Ebene und sind gleich stark ausgeprägt. Es ist kein süßlicher Rauch, wie z. B. beim Laphroaig Triple Wood, denn diese beiden Aromen können voneinander getrennt werden.

Der Rauch ist dabei sehr angenehm und nicht aufdringlich. Er geht in die Lagerfeuer Richtung, hat aber auch einen ordentlich phenolischen Anteil. Gepaart mit der Süße, die genauso stark ausfällt, macht das eine tolle Kombination.

Die Süße erinnert uns an Honig und Milchschokolade. Doch ganz vorne ist Karamell und macht den Hauptteil der Süße aus. Der Whisky schiebt noch ein wenig Menthol nach.

Der Rauch erinnert und jetzt an einen Aschenbecher mit ausgedrückten Kippen. Trotz den 46 Volumenprozenten bleibt der Whisky weich. Holzige Noten machen auf sich aufmerksam. Außerdem taucht eine gewisse Malzigkeit auf.

Made by the sea. Also Augen zu, Meeresrauschen hören und eine Meeresbrise durchgehen lassen. Dann kommt auch schon wieder Karamell. Hat ein bisschen was von Salzkaramell. Außerdem ist ein Touch süßer Früchte vorhanden, der uns fast schon an Erdbeeren erinnert. Ganz entfernt haben wir jedoch Mandarinen. Nach langem Nosing kommt auch eine frische Zitrone. Hier können wir nur sagen: Geduld! Diese zeigt sich nämlich wirklich spät. Aber die Nase sagt auch schon, dass da was Scharfes auf uns zukommt..

Ca. 30 Minuten nach unserem Dram haben wir uns einen Zweiten eingeschenkt. Hier war dann die Karamellnote sehr ausgeprägt und die Fruchtnoten waren präsenter, wobei die Süße weiterhin vorne war.

Geschmack

Da ist was los! Der Whisky beginnt sofort mit einer Pfefferschärfe, den Mundraum für sich zu gewinnen und fühlt sich schon fast wie Granulat auf der Zunge an. Diese beginnt jetzt schon, trocken zu werden.

Eine leichte Rauchnote kommt hinzu, die wir in die Kategorie Lagerfeuer einordnen würden. Die Schärfe nimmt dabei nicht ab. Im Gegenteil, die Schärfe geht ein wenig zu Chili über. Der Speichelfluss wird stark angeregt und verdünnt den Whisky. Aber! Wer Talisker kennt, wird eventuell merken, dass die Schärfe nicht so ausgeprägt ist wie sonst. Der Talisker Storm hat ein wenig mehr Feuer.

Anfangs noch mit einer Portion Süße, tritt diese in den Hintergrund und schafft es nicht mehr nach vorne. Trotz dem scharfen Pfeffer denken wir auch an dunkle Beerenfrüchte mit einer leichten Bitterkeit, die von Zitronenschalen kommen.

Nachklang

Die Schärfe bleibt weiter bestehen. Die Kraft des Whiskys ist noch lange nicht ausgeloschen. Wärmend und voluminös. Der ganze Mundraum wird trocken, das ist doch mal ein Talisker. Leichte Rauchnoten bleiben auch noch über, wie auch eine Portion Süße. Dazu kommen Gewürze und Noten der Eiche.

Ein kleiner Hauch von Zartbitterschokolade folgt. Auf den seitlichen Stellen der Zunge entsteht ein bitterer Ton. Inzwischen hat es sich im Mundraum ein wenig beruhigt und Menthol sticht hervor. Aber auch eine alkoholische Note macht sich ein wenig bemerkbar.

Heftiger, langer Nachklang.

Talisker Dark Storm Single Malt Scotch Whisky
Talisker Dark Storm Single Malt Scotch Whisky

Kommentar

Man bekommt das, was man eigentlich erwartet. Nimmt man sich den Namen Talisker Dark Storm vor und schaut auf das Etikett, denkt man an einen Sturm. Und das passiert auch so ziemlich beim Verkosten.

Das sollte man bedenken. Wenn man Talisker nicht kennt, gehört dieser Whisky bei Tastingabenden eher nach hinten, denn der putzt!
Uns gefällt die Süße, die sich im Vordergrund aufhält, das kennen wir von unseren bisher verkosteten Talisker Whiskys nicht.

Für Talisker-Erfahrene gilt jedoch: Der Dark Storm ist ein wenig milder und süßer.

Verglichen mit dem Storm geht der Punkt an den Dark Storm. Vielleicht liegt das aber auch nur an unserer Tagesform. Ein guter Whisky ohne Altersangabe. Unsere Empfehlung: Unbedingt zweimal verkosten.

Eigenschaft Wert
Herkunft Schottland Islands
Sorte Single Malt
Alter NAS
Volumenprozente
45,8
Abfüller Original
ohne Farbstoff
ohne Kühlfiltrierung
Whiskybase ID 173440
Frucht
Süße
Würze
Maritim
Sherry / Wein
Rauch
Intensität
Komplexität
Fazit
Punkte
85

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