Allgemein
Jeder, der sich mit Whisky beschäftigt, hört zumindest von whisky.de. Horst Lüning, Master Taster von whisky.de, hat sich nach 25 Jahren seinen Traum erfüllt – die Kreation seines eigenen schottischen Malts!
whisky.de
Diese Adresse ist mehr als ein Whisky Fachhändler. Mit über 2000 Videos ist whisky.de der größte deutsche Whisky Vlog. Zu den Inhalten gehören Tasting Notes, Wissensvermittlung, Destilleriebesuche etc.
Der blended Malt
Horst Lüning war es wichtig, einen bezahlbaren Whisky nach seinen Geschmackskriterien zu kreieren, der aber authentisch sein sollte. Dieser Whisky trägt eine Altersangabe von 10 Jahren und ist damit schon mal kein NAS. Mit stolzen 46 Volumenprozenten kam er in die Flaschen. Ohne Zusatz von Farbstoff und ohne Kühlfiltrierung, so muss ein authentischer Whisky sein! Und das für 35€ – ein mehr als fairer Preis. Somit ist diese Flasche bezahlbar und es ist ersichtlich, dass nicht an allen Ecken und Kanten gespart wurde.
Was steckt da drin?
Für diesen Blend wurden Malt Whiskys ausgesuchter Brennereien miteinander vermählt. Zu den Bourbonfass gereiften Whiskies kam ein kleiner Anteil von Sherryfass Whisky dazu, um diesen Blend Komplexität und Fruchtigkeit zu verleihen, ohne zu einer Sherrybombe zu mutieren.
Dieser Whisky war limitiert auf 3000 Flaschen – und ist schon lange restlos ausverkauft.
Übrigens: Das ist der zweite eigene Whisky von whisky.de!
Optik
Der Whisky kommt in einer klassischen Standard Liquor Bottle aus weißem Glas. Dies erlaubt einen Blick auf die goldene Flüssigkeit, die in der Flasche etwas dunkler ausfällt. Im Glas zeigt sich der Whisky wieder ein wenig heller. Eine schöne Farbe eines authentischen Whiskys.
Auf dem Etikett ist eine Karikatur von Horst Lüning zu sehen. Wer seine (vor allem älteren) Videos kennt, wird über den „gehobenen Finger“ schmunzeln.
Auf dem Etikett ist außerdem der Hinweis zu finden: Hergestellt von Angus Dundee Distillers. Dieses Unternehmen ist Eigentümer der schottischen Brennereien Glencadam und Tomintoul. Wurden für diesen Blend also Malts aus diesen zwei Brennereien ausgewählt? Möglich. Wer unseren Blog verfolgt hat, wird feststellen, dass wir ein großer Fan des Glencadam 10 Jahre sind. Das klingt sehr spannend!
Nosing
Sofort steigt ein fruchtiges Aroma in die Nase mit einer großen Portion Süße mit viel Vanille. Erinnert schon fast an eine künstliche Süße, jedoch nicht im negativen Sinne. Es ist nicht immer einfach, die persönlichen Tasting Notes zu verfassen. Manche werten bestimmte Notes negativ, andere wiederum positiv, weil jeder nun mal einen anderen Geschmackssinn (und Erfahrungen!) hat.
Die Süße hat außerdem etwas von Zucker und gefällt uns wirklich gut. Der Alkohol ist anfangs bemerkbar, jedoch ohne zu stechen. Dies vergeht jedoch wieder ziemlich schnell, da sich die Nase daran gewöhnt.
Wir würden das Aroma außerdem als frisch bezeichnen. Zitronen kommen immer näher. Dazu Waldhonig. Leicht in der Nase, aber dennoch aromatisch und intensiv. Birnen ergänzen die Fruchtigkeit. Wir finden außerdem Getreidenoten und malzige Töne.
Unser Glas stand bestimmt eine Stunde rum. Oftmals entdeckt man so neue Noten. Wir haben nun außerdem so etwas wie Asche in der Nase, wenn auch minimal. Kein Rauch, sondern eher etwas Verkohltes. Dieses Aroma dürfte durch das Toasten der Fässer entstanden sein. Insgesamt eine schöne und harmonische Nase!
Geschmack
Trotz seines hohen Alkoholgehalts sehr angenehm auf der Zunge. Die 46 Volumenprozente sind hervorragend gewählt! Wir schmecken wieder Süße, die uns an klebrigen Zucker erinnert, aber nicht so intensiv wie beim Nosing.
Frische Zitrusfrüchte kommen dazu. Nach ein paar Sekunden geht es ein wenig in die bittere Richtung und die Zitrus wird zu einer Blutorange. Jetzt kommt auch die Würze dazu. Es folgt jedoch kein gewaltiger Einschlag der Eiche, denn die Eichennoten sind nicht zu stark.
Wie auch im Nosing ergänzen Birnen die Fruchtigkeit. Auch im Mund wieder mit Noten von Malz und Getreide. Auf der Zunge beginnt es ein wenig zu prickeln.
Nachklang
Im Abgang tritt der Whisky nochmal nach, indem er für ein wärmendes Gefühl sorgt mit wieder leichtem Prickeln auf der Zunge. Der Antritt ist jedoch angenehm und nicht zu stark, es entsteht kein Brennen.
Auch im Nachklang schmecken wir noch die zuckrige Süße wie auch Birnen. Es kommt eine leichte Bitterkeit dazu und im Mundraum entsteht eine leichte Trockenheit.
Kommentar
Ein wirklich gut gemachter Blended Malt, mit dem man nichts falsch macht. Mit seinem frisch fruchtigen Aroma ist er nicht nur was für Sommerabende. Ausgewogen, balanciert und sehr gut zu genießen. Nicht allzu komplex, doch das soll er auch gar nicht sein. Und außerdem ist Komplexität nicht alles. Dieser Whisky dürfte einen ganz großen Teil der Genießer ansprechen und kommt für einen All-Day-Dram in die nähere Auswahl.
Die Sherrynoten konnten wir in diesem Tasting nicht finden (vielleicht minimal), was aber nichts an unserem Fazit ändert. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Lünings, die mit whisky.de den Whisky definitiv der Gesellschaft näher gebracht haben!
Eigenschaft | Wert |
---|---|
Herkunft | |
Sorte | Blended Malt |
Alter | 10 Jahre |
Volumenprozente |
46
|
Abfüller | whisky.de |
Abfüllungsjahr | 2020 |
Fasstyp | Ex-Bourbon und Sherry |
Whiskybase ID | 171026 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry / Wein | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Bewertung | |
Punkte |
80
|
Whisky kaufen
Leider ausverkauft! Hoffen wir auf ein weiteres Batch. Hier der Link zum Shop von whisky.de: Blended Malt von Horst Lüning
Da muss ich wohl beim nächsten mal schnell sein. Wenn ich mir eure Notes so durchlese, sein Geld auf alle Fälle wert. Happy whiskywednesday!
Das zweite Batch ist erschienen!
Und wie es der Zufall so möchte: Happy whiskywednesday 🥃