The Balvenie 21 Jahre Portwood

The Balvenie 21 Jahre Port Wood Finish Single Malt Scotch Whisky
The Balvenie 21 Jahre Port Wood Finish Single Malt Scotch Whisky

Allgemein

Der Balvenie 21 Jahre Portwood gehört bestimmt nicht zu den Alltagswhiskys. Er ist definitiv den Premium-Whiskys einzuordnen.

Um diesen Whisky herzustellen, wurden seltene in Bourbonfässern gereifte Balvenies verheiratet und für ca. ein Jahr in mindestens 30 Jahre alten, seltenen Port Pipes nachgereift.

Drei wesentliche Punkte haben es uns bereits positiv angetan:

  • Die Brennerei. Wir haben bisher nur gute Erfahrungen mit den Whiskys dieser Destillerie gemacht.
  • Port Finish. Wir lieben Port Finish Whiskys.
  • 21 Jahre alt. Gibt es dazu noch etwas zu sagen?

Jetzt kommen wir jedoch zu den Punkten, die vor allem Puristen stören dürfte:

  • 40 Volumenprozente. Ein Premium-Whisky, der nicht wenigistens mit 43% abgefüllt wurde?
  • Kühlgefiltert. Gerade solche alten, erlesenen Whiskys sollten doch authentisch und unverändert daherkommen?
  • Farbstoff. Laut diversen Online-Shops wurde dieser Whisky mit Farbstoff versehen. Auf unserer Flasche finden wir jedoch keinen Hinweis auf Farbstoff. Diese stammt noch vom alten Design (siehe Bilder). Nun ja, überspringen wir diesen Punkt einfach mal.

Es gibt tatsächlich einen „Non-Chill-Filtered Release“ des 21-jährigen Portwood, der für den Duty-Free Handel abgefüllt und (wie der Name verrät) nicht kühlgefiltert wurde. Dieser wurde auch mit satten 47,6% abgefüllt. Sucht man online nach dieser Flasche, darf man mehr als den doppelten Preis bezahlen.

Optik

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei unserem Exemplar um das alte Design. Wunderschön Balvenie typisch. Die neue Flasche kommt mit einem weißen Etikett, während die alte Version einen Beige-Ton hat.

Der Whisky ansich zeigt sich mit einer schönen Kupferfarbe. Ist denn nun Farbstoff enthalten? Wir gehen einfach mal von einem nein aus.

Nosing

Jetzt geht’s aber ans Eigentliche! Schließlich muss der Whisky am Ende die Nase verwöhnen und gut schmecken.

Was sagt die Nase nach dem allerersten Kontakt mit dem Glas? Mild, zart und tief! Das gefällt uns. Hier weiß man sofort, dass man lange tauchen muss, um den Boden zu erreichen. Das komplexe Aroma macht dem Alter dieses Whiskys alle Ehre. So sind die Fruchtnoten reif und voll. Süße, reife Zitrusfrüchte (besonders Orangen) und Mirabellen sind einige davon.

Dabei ist auch ein schweres Aroma dabei, dass Rosinen hervorruft. Auch die süßen Seiten kommen nicht zu kurz. Dabei denken wir an Karamell und Honig. Und das alles bei „nur“ 40 Volumenprozenten!

Die schönen Weinaromen können wir als absolut klasse bezeichnen, auch wenn diese im geringen Ausmaß ausfallen. Fein weihnachtlich gewürzt macht dieser Whisky zunächst in der Nase eine sehr gute Figur.

Es gibt hier eine Menge zu entdecken, man sollte sich entsprechend Zeit nehmen.

Ein Jahr, nachdem wir diese Notes verfasst hatten, fand dieser Whisky wieder unser Glas. Direkt zuvor gab es den Balvenie 16 Jahre Triple Cask in unserem Balvenie-Tasting. Wieder einmal hat er uns vom Hocker gerissen. Edel, reif, tief und erwachsen. Einfach ein grandioses Aroma!

Nachdem wir erfahren hatten, dass manche Genießer eine kleine Rauchnote fanden, konnten wir mit entsprechender Vorstellungskraft eine minimale Rauchnote sichten, wenn überhaupt. Das ist ja immer so eine Sache. Findet jemand ein Aroma, das noch nicht erwähnt wurde, so „suchen“ wir nach diesem Aroma. Oft / manchmal verknüpft dann unser Gehirn das Erwähnte mit dem Aroma des aktuellen Whiskys.

Geschmack

Wie schmeckt er denn nun, nachdem uns die Nase so verwöhnt hat?

Den Anfang machen feine Würze mit leichtem Anklang von Pfeffer. Und ja, der Porteinfluss geht an der Zunge nicht vorbei! Typisch dafür ist ein süß-fruchtiger Geschmack, der oft eine Assoziation mit Erdbeeren hervorruft. Wir denken hier auch an Schokolade und Karamell mit reifen, süßen Zitrusfrüchten. Saftige Orangen gewinnen an Raum und stechen hervor. Das ist der Brennereicharakter von Balvenie. Und auch am Honig fehlt es nicht. Die Orangen gehen dann in eine Grapefruit über, die ein wenig Bitterkeit hinterlässt.

Mit „nur“ 40 Volumenprozenten macht er einen echt guten Job. Er liegt relativ schwer auf der Zunge und reißt den Mundraum mit sich, ohne aggressiv zu werden und spritig zu wirken. Er füllt geschmacklich den gesamten Mundraum aus und bleibt dabei zart.

Nachklang

Buttrig gleitet er herunter. Kein Brennen. Kein Stechen. Und doch mit langem Nachklang. Es ist noch ein wenig vom Portwein da. Die Zartbitterschokolade macht noch ein wenig Eindruck und sorgt für einen immer bitterer werdenden Touch. Am Ende bleibt noch ein schöner Geschmack von Eichenholz. Damit bleibt er bis zum Ende absolut zart und vollmundig.

The Balvenie 21 Jahre Port Wood Finish Single Malt Scotch Whisky
The Balvenie 21 Jahre Port Wood Finish Single Malt Scotch Whisky

Kommentar

Wenn da nicht der Preis wäre! Ein toll ausbalancierter und harmonischer Whisky. Er brennt oder sticht in keinen der Verkostungsphasen und versüßt den Abend ungemein. Manche Eigenschaften lesen sich ein wenig abschreckend, wie z. B. der Alkoholgehalt. Doch am Ende zählt dann der Inhalt. Die 40 Volumenprozente stehen ihm ausgesprochen gut. Wenn wir z. B. an den Penderyn Peated denken (46% Vol., ohne Farbstoff, keine Kühlfiltrierung), so hat uns dieser trotz den schönen Angaben nicht so sehr gemundet.

Wer kein Problem damit hat, ca. 170€ für einen edlen Whisky auszugeben, der getrunken und nicht gesammelt werden soll, kann hier zugreifen. Der Preis ist jedoch ziemlich stolz, das muss man schon sagen.

Eigenschaft Wert
Herkunft Schottland Speyside
Sorte Single Malt
Alter 21 Jahre
Volumenprozente
40
Abfüller Original
Fasstyp Bourbon und Finish in Port Pipes
Whiskybase ID 93447
ohne Farbstoff
ohne Kühlfiltrierung
Frucht
Süße
Würze
Sherry / Wein
Rauch
Intensität
Komplexität
Fazit
Punkte
93
The Balvenie 21 Jahre Port Wood Finish Single Malt Scotch Whisky
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