Allgemein
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Heute auf unserem Tisch: Der Benromach 10 Jahre. Ein Speysider, der von recht vielen Whiskygenießern als gut bis sehr gut eingestuft wird. Mal sehen, was wir dazu sagen können!
„Neues Design“
Mitte 2020 stellte Benromach das Design um. Unsere Flasche gehört zu dieser Range und gefällt uns besser als das alte Gewand, da uns der Schriftzug auf der Oberseite der alten Flasche nicht ganz so gefallen hatte. Jedenfalls soll sich am Inhalt nichts geändert haben.
Der Eigentümer
Interessant, oder zumindest erwähnenswert ist, dass die Brennerei dem unabhängigen Abfüller Gordon & MacPhail gehört. Damit liegt diese Destillerie in den Händen eines schottischen Familienunternehmens. Die meisten, bekannteren Brennereien sind inzwischen von den großen Konzernen aufgekauft worden.
Was steckt in dieser Flasche?
Aktuell bekommt man den Whisky mit 43 Volumenprozenten für ca. 40€. Ein Speysider mit (wenn auch leicht) erhöhtem Alkoholgehalt klingt erstmal immer interessant.
Weiterhin ist positiv zu erwähnen, dass der Whisky weder Farbstoff enthält noch kühlgefiltert wurde. Zur Reifung wurden Ex-Bourbon und Ex-Sherryfässer verwendet, jeweils First Fill. Bedeutet also, dass die Fässer nur einmal wiederbefüllt wurden.
Optik
👀
Das Flaschendesign gefällt uns doch ziemlich gut und lässt einen Blick auf den Whisky werfen.
Aus dem Glas schimmert dunkleres Gold, etwa wie Bernstein. Das zeigt, dass die Fässer bedeutenden Einfluss auf das Destillat hatten, denn schließlich wurde hier ohne Farbstoff gearbeitet. Für ein relativ junges Alter von 10 Jahren macht der Whisky optisch doch einiges her.
Nosing
👃
Wow, beim ersten Kontakt erstaunlich komplex. Rauch und Sherry kommen gleichermaßen gut durch, und dazu ziemlich intensiv.
Der Rauch dringt nicht so stark durch, ist aber deutlich wahrnehmbar und so gut eingebunden, dass ihn vielleicht auch „Nicht-Raucher“ mögen könnten. Das Aroma geht in die Richtung von Lagerfeuer, ohne phenolischem Anteil.
Das können wir auch von den Sherrytönen sagen, diese sind zwar deutlich, erschlagen aber das Aroma nicht.
Dazu Honig und anfangs sticht der Alkohol ein wenig durch, der jedoch nicht stört, da er sogar gut zum Gesamtbild passt. Ein wenig Frische mit Menthol, dazu Vanilleschoten und ein bisschen Zucker. Entfernt Kirschen und Nelken. Fruchtige Noten finden wir kaum, nur ein wenig Apfel.
Geschmack
👅
Zuerst kommt der Rauchgeschmack durch, der zu heißer Asche zerfällt, gefolgt von ein wenig Süße.
Daneben fließt Apfelsaft mit Getreide ins Geschmacksprofil. Ein wenig später wird der Geschmack ein bisschen holzig mit Anklängen von Kräutern.
Nun ja, die Euphoriekurve bricht leider ein, denn der Benromach 10 Jahre liegt ziemlich flach im Mund und schmeckt doch ganz schön fad.
Nachklang
💨
Zart gleitet der Whisky hinunter, mit leichen Rauchnoten und ein klein wenig Süße, danach folgt noch ein kleiner Wärmestoß. Zwischendrin läuft der Sherry entlang und verbleibt zusammen mit dem Rauch für einen ziemlich kurzen Moment.
Im Abgang also wenig aromenreich, dafür aber angenehm ohne ein Kratzen mit einem schönen Gesamtgefühl. Der Mundraum wird gegen Ende ein bisschen trockener und wir müssen sagen, dass der Whisky doch ziemlich lange nachklingt.
Kommentar
💬
So, was können wir also zu dieser Abfüllung sagen?
Der Benromach 10 Jahre beginnt mit einer tollen Nase, riecht am Anfang sogar ein bisschen älter als er ist, enttäuscht aber dann leider im Geschmack mit einem ziemlichen faden Profil, holt dann jedoch am Ende mit einem gar nicht mal so schlechtem Nachklang wieder auf.
Kein typischer Speysider. Im Gesamten finden wir den Whisky aber ziemlich einfach. Aber auch solche Whiskies können gerne mal im Regal stehen!
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft | Speyside |
Sorte | Single Malt |
Alter | 10 Jahre |
Volumenprozente |
43
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Abfüller | Original |
Fasstyp | Bourbon- und Sherryfässer, jeweils First Fill |
Whiskybase ID | 205847 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry / Wein | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit | |
Punkte |
79
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