Arran Quarter Cask „The Bothy“

Arran Quarter Cask "The Bothy" Single Malt Scotch Whisky
Arran Quarter Cask „The Bothy“ Single Malt Scotch Whisky

Allgemein

Wir probieren heute eine Abfüllung mit Fassstärke. The Arran Quarter Cask – The Bothy.

Alte Traditionen

Diese Abfüllung erinnert an den Whiskyhandel im 18. und 19. Jahrhundert. Denn kleinere Fässer waren auf der Insel einfacher zu handhaben und zu transportieren. Arran erweckt mit dem Bothy diese Tradition wieder zum Leben.

Whisky in seiner reinsten Form

Was bedeutet das? Kurz: Straight from the cask! Wenn der Whisky aus dem Fass direkt in die Flaschen gefüllt wird, können wir den echten Whiskygeschmack genießen. Folgende Eigenschaften gehören dazu:

An solchen Abfüllungen wurde nichts verfälscht. Ob man einen geschmacklichen Unterschied zwischen kühlgefilterten und nicht kühlgefilterten Whiskies herausschmeckt, sei mal dahin gestellt.

Neun Jahre alt

Ein weiteres Thema in der Whiskyherstellung ist die Reifedauer des Whiskys, vor allem für Liebhaber und Puristen. Auch dazu haben wir ein paar Zeilen verfasst, die ihr hier nachlesen könnt: KLICK.

Dieser Arran trägt keine Altersangabe. Doch nicht so authentisch abgefüllt? Doch! Zunächst reifte dieser Whisky sieben Jahre lang in Bourbonfässern, bevor er für die Zweitreifung in kleinere Quarter Casks, ebenso aus amerikanischer Weißeiche, umgefüllt wurde. Hier reifte der Whisky weitere zwei Jahre. Macht also ein Alter von neun Jahren!

Die verwendeten Quarter Casks haben eine Füllmenge von nur 125 Litern. In diesen Fässern reifen Whiskies deutlich schneller, da der Kontakt zwischen Whisky und Eichenholz größer ist.

Optik

Der Whisky präsentiert sich im wunderschönen Bernsteinton. Der optische Eindruck besagt, dass es sich vermutlich um einen intensiven Whisky handelt. Der Farbton kam rein von Bourbonfass Whiskies zustande.

Auch die Flaschen von Arran machen etwas her. Das „neue“ Design seit Herbst 2019 gefällt uns besser als das vorherige.

Mit Einführung des neuen Designs kam auch der Quarter Cask wieder zurück. Er gehört sogar zum Kernsortiment der Brennerei.

Nosing

Wie erwartet, kräftig in der Nase, auch alkoholisch. Bei 56,2 Volumenprozenten völlig normal. Das Aroma ist süß und bietet viel Vanille. Doch es ist ein wenig mehr als Vanille, wir denken an Zuckerwatte. Es ist sogar schon fast eine Klebstoffnote vorhanden, die man oft bei Bourbons findet. Dazu kommt eine minimale Wachsnote.

Die Nase gewöhnt sich ein bisschen an die Kraft, doch der Whisky bleibt weiterhin streng. Das Aroma deutet Früchte an, diese kommen aber noch nicht ganz durch, dafür ist der Whisky noch zu stark.

Wir lassen uns Zeit und die Nase gewöhnt sich Stück für Stück an den Whisky, jedoch auch nur bis zu einem gewissen Grad. Wir haben nun tropische Früchte in der Nase, vorne dabei Ananas. Das Eichenholz kommt richtig durch, frisches Holz. Der Einfluss der Quarter Casks ist enorm. Die Vanille schiebt sich wieder nach vorne. Jetzt kommen Zitrusfrüchte dazu.

In der Nase zeigt sich immer wieder das Fass. Das erinnert ein wenig an nasses, frisches Holz. Ein paar Äpfel kommen dazu, vielleicht auch ein kleiner Anteil an Birnen. Nach dem ersten Schluck zeigt sich eine deutliche Karamellnote.

Mit Zugabe von Wasser:

Nun ist der Whisky nicht so stechend in der Nase. Jetzt macht er auf. Die Ananas kommt deutlich durch, dazu Pfirsische. Das Fruchtaroma kann sich nun entfalten. Ebenso zeigen sich die Äpfel. Zitronen kommen jetzt gut zur Geltung. Die Wasserzugabe scheint den Whisky gar nicht mal so schlecht getan zu haben.

Geschmack

Sofort intensiv! Wieder mit viel Süße und ganz viel Vanille. Die Ananas bleibt dem Aroma treu.

Der Whisky wird immer schwerer auf der Zunge. Trockenheit setzt ein. Auf der Zunge fängt es an zu prickeln, bis sogar eine Schärfe entsteht. Speichelfluss setzt ein, und nicht gerade wenig.

Zum Schluss kommt noch ein bisschen die bittere Eiche durch mit viel Pfeffer. Die Bitterkeit streichelt unseren Gaumen jetzt nicht unbedingt, auch wenn diese nicht so sehr hervordringt.

Mit Zugabe von Wasser:

Nun ist der Whisky nicht mehr so scharf. Alle Aromen bleiben, nichts verschwindet. Auch hier kommen die Früchte besser raus. Jedoch kommt er uns jetzt ein klein bisschen verwässert vor.

Zum Schluss auch wieder prickelnd und ein wenig scharf.

Nachklang

Der Whisky hinterlässt eine Schärfe, ein bisschen wie eine Brandspur auf der Zunge und tritt noch einmal ordentlich nach. Die tropischen Früchte zeigen sich kurz, bis sich die Bitterkeit durchsetzt.

Anfangs ziemlich angenehm mit Bitterschokolade, bis diese immer intensiver wird und in eine nicht so ganz angenehme Bitterkeit übergeht.

Pfeffrige Würze bleibt am Gaumen zurück. Es entsteht ein kleiner Pelz auf der Zunge, ein wenig adstringierend.

Mit Zugabe von Wasser:

Die Schärfe fällt kleiner und kürzer aus, aber die Bitterkeit am Ende bleibt. Jedoch fällt der Nachklang insgesamt fruchtiger aus.

Kommentar

Ein heftiger, intensiver Whisky. Viel Vanille und ordentlich Eiche, da haben die Quarter Casks voll zugeschlagen.

Wir probieren jeden Whisky zunächst einmal ohne Zugabe von Wasser, auch fassstarke Whiskies. Wenn uns der Whisky nicht zu stark ist, bleibt es meist dabei. Manchmal packt uns aber die Neugier, und manchmal ist der Whisky einfach zu stark.

Der Arran Quarter Cask verträgt definitiv ein paar Tröpfchen Wasser. Das nimmt ihm die aggressive Schärfe und setzt die Früchte frei. Vorsicht jedoch bei der Wasserzugabe! Wir verdünnen den Whisky ohne den Einsatz einer Pipette. Blöderweise ist uns beim ersten Mal ein wenig zu viel Wasser entkommen. Das hatte zur Folge, dass die Aromenintensität mehr oder weniger verloren ging.

Beim nächsten Dram hat es dann geklappt. Vielleicht dann doch lieber mit der Pipette?

Insgesamt ein voller, aufgeladener Whisky. Ein Negativpunkt ist die Bitterkeit, die uns ein wenig gestört hat.

Eigenschaft Wert
Herkunft Schottland Islands
Sorte Single Malt
Alter NAS (9 Jahre)
Volumenprozente
56.2
Abfüller Original
Fasstyp Bourbon und Quarter Casks
Whiskybase ID 140149
ohne Farbstoff
ohne Kühlfiltrierung
Frucht
Süße
Würze
Sherry / Wein
Rauch
Intensität
Komplexität
Fazit
Punkte
79

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