
Allgemein
Der Glenfiddich IPA ist eine Abfüllung der experimentiellen Serie. Dafür hat die Brennerei mit einem Craft Beer Brauer aus der Speyside zusammengearbeitet. Dabei entstand ein Craft Beer, dessen Fässer nach dem Brauprozess für die Nachreifung dieses Single Malts verantwortlich sind.
Bei diesem Projekt wurden drei Biere unterschiedlicher Stärke gebraut. Der Sieger war die goldene Mitte, das Bier Nummer 2, ein eher traditionelles IPA (Indian Pale Ale). Somit bekam dieser Single Malt ein Finish in IPA Fässern.
Wenn man die Dose des Glenfiddich IPA genauer betrachtet, findet man den Hinweis, mit Eis und ein wenig Blutorangensaft zu experimentieren. Was bedeutet das für den Whisky Genießer? Wir denken da nicht länger drüber nach. Unsere Drams berühren keine Eiswürfel. Und da wird auch nichts dazugemischt!
Abgefüllt wurde dieser Experiment-Whisky mit 43 Volumenprozenten.
Optik
Die Flasche hat die Form von Glenfiddich, ist allerdings aus schwarzem Glas. Das goldfarbene Etikett zeigt, dass es sich hier um eine besondere Abfüllung handelt.
Der bernsteinfarbene, dunkelgoldene Whisky wurde mit Farbstoff ergänzt.
Nosing
Zu aller erst kommt der Brennerei Charakter ein wenig durch. Das ist die helle Fruchtigkeit aus Birnen und Äpfeln. Doch nun zeigen sich Zitrusfrüchte. Der Whisky ist ein klein wenig scharf in der Nase.
Weiter kommen Geleebananen dazu, das Aroma von künstlichen Bananen. Die Fruchtigkeit wird mit einem Hauch von Ananas ergänzt. Eine gute Portion Malz kommt dazu. Eine minimal blumige Note und Vanille verfeinern das Aroma. Und: Nach dem ersten Schlückchen ein wenig Hopfen (mit gewisser Vorstellungskraft?).
Geschmack
Malzig liegt er auf der Zunge. Zum malzig-getreidigen Geschmack tritt eine leichte Süße von Vanille dazu, die aber von Kräuterbitter verdrängt wird mit einer Prise Pfeffer. Er prickelt ein bisschen auf der Zunge und gewinnt an Holzigkeit (ob es dieses Wort überhaupt gibt sei mal dahingestellt).
Nachklang
Nach dem Herunterschlucken kommt noch ein bisschen Kraft auf mit einem fruchtigen Touch von Äpfeln. Er lässt die Zunge nochmals ein wenig prickeln. Am Ende winkt er mit einer Eichenbitterkeit und dunkler Schokolade.

Kommentar
Was sagen wir zu diesem Experiment? Naja, erst einmal, dass es ein Experiment ist. Viel haben wir vom Bier-Charakter nicht mitbekommen. Die Marketingtrommel hat gerührt und auf diesen Whisky sehr neugierig gemacht. Er ist auf jeden Fall eine Probe wert. Doch uns wird er geschmackstechnisch wohl nicht in Erinnerung bleiben.
Für den aktuellen Preis von ca. 45€ bekommt man auch den Glenfiddich 15 Jahre Solera Reserve, welchen wir eher empfehlen würden.
Eigenschaft | Wert |
---|---|
Herkunft | ![]() |
Sorte | Single Malt |
Alter | NAS |
Volumenprozente |
43
|
Abfüller | Original |
Fasstyp | Ex-Bourbon mit Finish in Craft Beer Fässern |
Whiskybase ID | 105857 |
ohne Farbstoff | |
ohne Kühlfiltrierung | |
Frucht | |
Süße | |
Würze | |
Sherry | |
Rauch | |
Intensität | |
Komplexität | |
Fazit | |
Punkte |
77
|
Whisky kaufen
Aktuell sogar im Preis gesunken. Finde ihn aber dennoch irgendwie zu lasch.
Sagen wir mal so: Kann man trinken, muss man aber nicht 😄
Hab alle der Experimente, außer den Winter Storm, durchprobiert, und finde den Fire Cane am besten. Danke für die Notes, habe ich ähnlich empfunden 👍
Den Fire and Cane fanden wir auch besonders gut! Cheers 🥃