Glenfiddich Project XX

Das Experiment Nr. 2: Glenfiddich Project XX
Das Experiment Nr. 2: Glenfiddich Project XX

Allgemein

Die zweite Abfüllung aus der Experimental Series lautet: Glenfiddich Project XX.

Das Projekt XX

Die Geschichte hinter diesem Namen lautet:

Der Malt Master von Glenfiddich, Brian Kinsman, lud insgesamt 20 Markenbotschafter aus 16 Ländern ein. Zusammen mit den Whiskyexperten liefen sie dann durch das Warehouse von Glenfiddich und jeder suchte sich ein Fass aus. Diese Fässer wurden anschließend miteinander vermählt, womit diese Abfüllung entstand. Das XX im Namen dieses Whiskys ist eine römische Zahl und steht für 20. Jetzt sollte es “Aha” machen.

Experimental Serie No. 2

Es gibt insgesamt vier Abfüllungen aus der Expertimental Series. Wir haben hier durcheinander getrunken, denn angefangen haben wir zwar mit No. 1 (Glenfiddich IPA), sind dann aber gleich zu No. 4 (Glenfiddich Fire & Cane) übergegangen. Heute probieren wir No. 2 (Glenfiddich Project XX) und No. 3 steht auch schon in den Startlöchern (Glenfiddich 21 Jahre Winter Storm).

Was steckt da drin?

Abseits der Story, ist dem Genießer natürlich wichtig, was wir denn nun mit dieser Flasche bekommen. Eins sei schon mal gesagt: Auch die Optik ist wunderschön. Die große, schwarze Tube macht echt etwas her, wie auch die Flasche.

Enthalten sind Bourbon-, Sherry- und Portfässer, wie auch Virgin Oak. Bei Letzterem waren wir uns nicht sicher, da wir hierzu keine offiziellen Angaben gefunden hatten. Inzwischen wissen wir es aber, sogar von der Markenbotschafterin persönlich. Ganz Glenfiddich untypisch kommt dieser Whisky mit stolzen 47 Volumenprozenten. Deshalb hat die Brennerei auch auf die Kühlfilterung verzichtet.

Die Gestaltung dieser Abfüllung macht einen hochwertigen Eindruck
Die Gestaltung dieser Abfüllung macht einen hochwertigen Eindruck

Optik

Eins muss man schon sagen, die Aufmachung ist toll. Die Flasche kommt in einer großen schwarzen Tube mit einem großen, dunkelgoldenen Fingerabdruck in der Mitte. Dieser soll dafür stehen, dass jeder der Markenbotschafter diesem Whisky seinen eigenen Stempel aufgesetzt hat.

Den Fingerabdruck findet man auch auf der Flasche, die im schönen Anthrazit kommt. Sie wirkt sehr edel und hochwertig. Der große Korken auf dem Kopf tut ihr Übriges.

Der Whisky ansich zeigt sich dann ockergelb im Glas, allerdings ist auf der Flasche der Hinweis zu finden, dass Farbstoff dabei ist.

Der Fingerabdruck des Project XX
Der Fingerabdruck des Project XX

Nosing

Zunächst erscheint uns der Whisky zurückhaltend. Nichtsdestotrotz kommt ein wenig alkoholische Stärke durch (was bei 47 Volumenprozenten nicht unüblich sein sollte), die aber auf uns nicht sprittig wirkt. Dennoch können wir, zumindest vorerst, von einem milden Aroma sprechen.

Früchte schlagen sich durch, dahinter kommt Milchschokolade. Es sind viele Zitrusfrüchte, süß und sauer, das macht den Whisky sommerlich frisch.

Wir erkennen außerdem einen floralen Touch. Rote Johannisbeerkonfitüre (was für ein langes Wort) mit einer leichten Säuerlichkeit kommt durch, dazu eingekochte Pflaumen.

Noten von Zucker sind vorhanden, aber der Whisky ist nicht klebrig süß. Das hat man manchmal bei Whiskies mit Dessertwein Reifung.

Die Nase vom Glenfiddich Project XX ist schön. Wir hatten anfangs zwar den Eindruck, dass er nicht sonderlich komplex ist, aber dieser Whisky kann schon ewas bieten. Die Aromen wechseln sich schön ab, daraus ergibt sich ein schönes Wechselspiel. So muss der Whisky auch nicht sehr komplex sein, um nicht langweilig zu werden.

Nach unserem ersten Dram kam eine Karamellnote hinzu. Und wenn wir direkt an der Flasche schnuppern (nicht am Korken): Bourbon Vanille Eis und Rum.

Nach dem ersten Dram kam eine leichte Karamellnote dazu

Wenn man direkt an der Flasche schnuppert: Bourbon Vanille Eis und Rum.

Geschmack

Aufgrund den 47 Volumenprozenten und der alkholischen Stärke im Nosing, haben wir einen kräftigen Antritt erwartet. Doch der Whisky kommt überraschend weich mit einer schönen Süße.

Später pfeffert er dann aber ein wenig die Zunge. Eine leicht herbe Note kommt dazu, die wir jedoch noch angenehm finden. Als wir diesen Whisky ca. zwei Wochen später noch einmal probierten, war die Bitterkeit stärker, fast schon störend vorhanden. Das legen wir jetzt aber mal nicht auf die Goldwaage.

Die süßen Zitrusfrüchte sind auch hier wieder vorhanden, wie auch rote Beeren. Die Säuerlichkeit ist ein wenig zurückgegangen. Jetzt wird die Eichenwürze stärker.

Abgang

Der Glenfiddich Project XX verabschiedet sich mit ein wenig Holz und Würze, aber auch mit frischer Zitrus.

Die herbe Note kommt auch hier zum Vorschein, aber nicht unangenehm. Diese geht dann zu Zartbitterschokolade über.

Mit dem ordentlichen Alkoholgehalt sorgt der Whisky für ein wärmendes Gefühl im Nachklang. Er ist angenehm ohne starken Nachtritt, füllt aber nochmal den Mundraum aus.

Prost auf das gelungene Experiment!
Prost auf das gelungene Experiment!

Kommentar

Ein gelungenes Projekt, denn aus diesem ist ein harmonischer Whisky entstanden. Keines der Aromen schiebt sich in den Vordergrund. Dieser Glenfiddich ist nicht überladen und der hohe Alkoholanteil ist gut eingebunden.

Insgesamt wirkt der Whisky eher zurückhaltend. Er sollte lieber im Schrank stehen, wenn man einen Whisky mit Ecken und Kanten genießen möchte. Der Alkohol war zwar in der Nase spürbar, wirkte aber nicht störend.

Die tollen, frischen Noten passen natürlich gut an einem gemütlichen Sommerabend, aber auch im Winter kann man schöne Genussmomente haben. Dieser Whisky zeigt mal nicht die typische Glenfiddich Birne

Die Aufmachung erweckt den Eindruck eines hochwertigen Whiskys – wir wurden nicht enttäuscht. Mit 50€ unserer Meinung nach fair bepreist. Wir haben die Flasche sogar für unter 40€ ergattert, da kann man nun wirklich nichts mehr sagen.

Ein Glenfiddich mit 47 Volumenprozenten, das sieht man auch nicht jeden Tag.

Eigenschaft Wert
Herkunft Schottland Speyside
Sorte Single Malt
Alter NAS
Volumenprozente
47
Abfüller Original
Whiskybase ID 177201
ohne Farbstoff
ohne Kühlfiltrierung
Frucht
Süße
Floral
Würze
Sherry / Wein
Rauch
Intensität
Komplexität
Fazit

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Die Glenfiddich Experimental Series




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