
Allgemein
Heute sind wir wieder im Tal des grĂŒnen Grases.
Denn heute widmen wir uns dem groĂen Bruder des Glenfarclas 12 Jahre, welcher uns ĂŒberzeugen konnte. Ist der Glenfarclas 15 wegen seines höherem Alters automatisch besser? Nein, das Alter verĂ€t uns nur, wie lange der Whisky mindestens im Fass gelagert wurde. Die QualitĂ€t der FĂ€sser hat einen bedeutenden Einfluss auf den Whisky (lesenswert: Die Grundlagen in der Welt des Whiskys).
Der Glenfarclas 15 Jahre wird mit 46 Volumenprozenten abgefĂŒllt, weil es der GroĂvater des aktuellen Brennereibesitzers John L. S. Grant mit dieser StĂ€rke bevorzugte.
FĂŒr die Reifung dieses Whiskys kamen ausschlieĂlich Ex-Oloroso Sherry FĂ€sser zum Einsatz. Das ist praktisch das Markenzeichen von Glenfarclas, weshalb deren Whiskys besonders intensiv und sherrylastig sind.
Optik
Glenfarclas ist bekannt dafĂŒr, ihre Whiskys nicht zu fĂ€rben.
Der 15 JÀhrige Glenfarclas zeigt eine schöne Bernsteinfarbe.
Werden solch alte Whiskys ĂŒberhaupt gefĂ€rbt? TatsĂ€chlich weisen durchaus sogar 18 Jahre alte Whiskys den Aufdruck âenthĂ€lt Farbstoffâ auf dem Etikett auf.
Lesenswert: Zuckerkulör â der Farbstoff im Whisky
Nosing
Zu aller erst kommt eine Art Schwefel in die Nase. Pfui Deubel! Diese âSchwefelnoteâ ist ziemlich aggressiv und sorgt fĂŒr schlechte Stimmung.
Dennoch schwebt auch Sherry auf der Nase. Der Sherry ist relativ trocken und sĂŒĂ.
Die 46 Volumenprozente gehen an der Nase nicht vorbei, doch der Whisky ist dennoch relativ weich. Der relativ hohe Alkoholgehalt beeintrĂ€chtigt die Wahrnehmung der Aromen nicht. Neben den Glenfarclas typischen TrockenfrĂŒchten befinden sich ZitrusfrĂŒchte. Die Eiche meldet sich und sorgt fĂŒr WĂŒrze. Das malzige Aroma zeigt dazu eine ganz zarte Rauchnote. AuĂerdem machen leichte Noten von NĂŒssen auf sich aufmerksam. Doch dann kommt gleich wieder die âSchwefelnoteâ und zieht alles nach unten.
Geschmack
Der Whisky startet mit einem gewaltigen Antritt. Ein Antritt aus Pfeffer, Alkohol und Feuer. Die Wucht weitet sich langsam im trockenen Mundraum aus.
Die Eiche meldet sich auch hier mit einer bitteren WĂŒrze. Der Sherry hinterlĂ€sst eine sĂŒĂe Spur, doch der Glenfarclas 15 beiĂt ein wenig auf der Zunge und sorgt fĂŒr einen ordentlichen Speichelfluss.
Nachklang
Im Abgang folgt noch mal ein kurzer Antritt. Der volle, intensive Abgang wird von Sherrynoten begleitet.
Die Wuchtigkeit klingt ziemlich schnell wieder ab. Es bleibt jedoch eine leichte SchÀrfe auf der Zunge mit einer leichten Trockenheit im Mundraum.
Kommentar
Der Glenfarclas 15 Jahre ist sicherlich kein schlechter Whisky. Er bietet ein feuriges Sherryerlebnis.
Man bekommt mit dieser Flasche einen preiswerten Whisky mit ordentlichem Alter. Fortgeschrittene sollten Freunde mit dieser Flasche haben, aber auch Einsteiger können sich an ihn wagen.
Uns persönlich verdirbt der fiese âSchwefelâ-Charakter jedoch die Stimmung, der wirklich stark ausgeprĂ€gt ist. Das geht gar nicht! Vielleicht lag das an der kleinen Probierflasche, die wir verkostet haben? Wir freuen uns aber dennoch auf weitere Verkostungen aus dem Hause Glenfarclas!
Eigenschaft | Wert |
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Herkunft |
![]() |
Sorte | Single Malt |
Alter | 15 Jahre |
Volumenprozente |
46
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AbfĂŒller | Original |
Fasstyp | Oloroso SherryfÀsser |
Whiskybase ID | 137 |
ohne Farbstoff | |
ohne KĂŒhlfiltrierung | |
Frucht | |
SĂŒĂe | |
WĂŒrze | |
Sherry | |
Rauch | |
IntensitÀt | |
KomplexitÀt | |
Fazit |
Ein Gedanke zu âGlenfarclas 15 Jahre â