The Dalmore 18 Jahre

Ein König unter den Whiskies - Dalmore 18 Jahre
Ein König unter den Whiskies – Dalmore 18 Jahre

Allgemein

Dieser Whisky muss einfach probiert werden! Zumindest gilt das für uns, da bereits der Dalmore 15 Jahre voll überzeugen konnte. Aber auch der kleine Bruder mit 12 Jahren gehört zu unseren Favoriten. Heute dürfen wir den Dalmore 18 Jahre probieren.

The Dalmore 12 Highland Single Malt Scotch Whisky
Macht auch mit einer Zigarre Spaß: Dalmore 15 Jahre

Das Hirschgeweih

Jede Flasche aus dem Hause Dalmore ist mit einem Hirschgeweih verziert, das nicht übersehen werden kann. Was hat dieses Emblem auf sich?

Im Jahr 1263 retteten Mitglieder des Mackenzie Clans den schottischen King Alexander III, nachdem dieser auf einer Hirschjagd verwundet wurde. Die Mackenzie Familie war lange im Besitz der Dalmore Brennerei und trägt seit diesem Vorfall das Hirschgeweih im Wappen.

Aufwendig gereift

Dieser Whisky reifte 14 Jahre lang in Ex-Bourbon Fässern aus amerikanischer Weißeiche. Danach wurde er für 3 Jahre in seltenen Matusalem Oloroso Sherryfässer aus Spanien umgefüllt, die teils bis zu 30 Jahre alt sind.

Diese alten Fässer geben nicht die volle Ladung Sherry ab, denn der vorgelagerte Sherry dürfte alles aus dem Holz absorbiert haben, sodass das Holz weniger Bitterkeit und Tanine gibt, da es die aktiven Jahre hinter sich hat.

Anschließend wurden diese Fässer für ein Jahr aufrecht gestellt. Durch die stehende Position der Fässer bekam der Whisky im letzten Reifejahr näheren Kontakt zum Holz. Eine aufwendige Prozedur!

Mehr Volumenprozente

Anders als bei seinen kleinen Brüdern, wurde dieser Whisky mit 43 Volumenprozenten abgefüllt, also mit einem Plus von 3 Prozentpunkten.

Sie haben aber gemeinsam, dass zur einheitlichen Farbgebung mit Farbstoff nachgetönt und per Kältefiltration Produktionsreste entfernt wurden. Das wird dem ein oder anderen Genießer mit Sicherheit nicht gefallen, da vor allem solch ältere Whiskies, die auch noch Sherryfässer gesehen haben, kein Farbstoff nötig haben sollten. Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, was genauer dahinter stecken könnte. Klickt / tippt dazu einfach auf das folgende Bild:

Genug geredet, wir brauchen jetzt unsere Nosinggläser, um herauszufinden, wie die Komposition von Richard “The Nose” Paterson und Team schmeckt. Wir schenken uns einen Dram ein und genießen den Moment, noch bevor wir mit der Nase herangehen. Es ist immer wieder ein herrliches Gefühl, solche Flaschen zu entkorken.

The Dalmore 18 Jahre Highland Single Malt Scotch Whisky
The Dalmore 18 Jahre Highland Single Malt Scotch Whisky

Optik

Hier muss man einfach sagen: Das Auge trinkt mit! Der Dalmore 18 Jahre kommt in der typischen Dalmore-Flasche, die mit dem Hirsch Emblem verziert ist. Den Kopf der Verpackung kann man wunderbar als Standfuss für die Flasche verwenden, wie man auf dem Bild sehen kann.

Das lässt den Whisky noch exklusiver erscheinen.

Nosing

Ein volles, intensives Aroma, das seinen eigenen Charakter hat. Schon jetzt weiß man, dass es viele Aromen zu entdecken gibt.

Trotz den 43 Volumenprozenten ist der Alkohol spürbar. Dieser ist jedoch gut eingebunden, der Whisky ist weich und brennt nicht in der Nase.

Ein volles, saftiges Sherryaroma kommt der Nase entgegen. Dazu kommen Pfirsische und Orangen, begleitet von Gewürzen. Diese haben, wie auch beim 15 Jährigen, ein weihnachtliches Flair. Besonders Zimt und Nelken machen auf sich aufmerksam. Schöne, dunkle Waldfrüchte verfeinern das Aroma zusammen mit Trauben.

Die Kombination und Auswahl der Fässer ist sehr gelungen! Die abgegebenen Aromen harmonieren sehr gut miteinander. Vermutlich hätten noch mehr Volumenprozente an Alkohol dem Aroma nicht gut getan.

Ein komplexer, reifer Single Malt.

Geschmack

Auch auf der Zunge voll und intensiv! Geschmackvoll und weich macht sich der Whisky im Mundraum breit, ohne auf der Zunge zu pieksen.

Nach einer kurzen Zeit spüren wir ein leichtes Prickeln auf der Zunge, welches nicht aus alkoholischer Schärfe stammt, sondern aus pfeffriger Würzigkeit.

Noten von Sherry werden begleitet von dunkler Schokolade und Kaffee mit einem Ansatz von braunem Zucker. Es kommt eine leichte, angenehme Bitterkeit dazu.

Auch im Mundraum zeigt sich der Whisky erwachsen mit einer komplexen Reife.

Nachklang

Auch hier zeigt der Whisky wieder, welche Qualität er mit sich bringt, denn der Abgang ist kräftiger, als das Nosing vermuten ließ.

Jetzt beginnt wieder die Pfeffrigkeit, auf der Zunge fängt es an zu prickeln. Dunkle Früchte und Kakao lassen von sich hören.

Ein langer Nachklang mit voluminösen Charakter.

The Dalmore 18 Jahre Highland Single Malt Scotch Whisky
The Dalmore 18 Jahre Highland Single Malt Scotch Whisky

Kommentar

Im Tasting konnte auch der 18 Jährige von Dalmore überzeugen, auch wenn er “auf dem Papier” nicht die beste Figur macht:

– nur 43 Volumenprozente
– mit Farbstoff
– mit Kühlfiltrierung

Manch puristischer Whiskygenießer dürfte aufgrund diesen Daten einen Bogen um diesen Whisky machen.

Dabei haben wir es hier mit einem aromatischen, komplexen Whisky zu tun, der wirklich Spaß macht. Mit ca. 90€ (Stand 2018) liegt der Preis noch relativ im Rahmen, wenn man bedenkt, dass die Abfüllungen von Dalmore ein wenig teurer sind im Vergleich zu gleichaltrigen Whiskys.

Heute, im Oktober 2022, müssen wir feststellen, dass der Flaschenpreis bei ca. 165€ liegt. Der Whiskypreis hat im Allgemeinen massiv angezogen, wie auch alles andere zurzeit. Das Traurige ist, dass es noch weiter hoch gehen wird. Falls ihr eine Flasche euer eigen nennen wollte, können wir nur raten: Holt euch jetzt am besten noch eine Flasche, bevor es noch teurer wird!

Eigenschaft Wert
Herkunft Schottland Highlands
Sorte Single Malt
Alter 18 Jahre
Volumenprozente
43
Abfüller Original
Fasstyp Ex-Bourbon und Matusalem Sherryfässer
Whiskybase ID 37519
ohne Farbstoff
ohne Kühlfiltrierung
Frucht
Süße
Würze
Sherry
Rauch
Intensität
Komplexität
Fazit

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5 Gedanken zu „
The Dalmore 18 Jahre

  1. Tja, der 18er ist irgendwie wie soll man es sagen unterschiedlich.
    Das erste mal hatte ich ihn 2011 im Glas und war Feuer und Flamme für den Whisky. Nase rein super, Gaumen super und dann …. Finisch ….. boah Autoabgase geht ja garnicht.
    Dann 2015 in einem Tasting wieder im Glas auf einer Messe und …. jau, doch angenehm. Was lehrne ich draus?
    Viel ist Stimmung- und Tagsformabhängig. Eine Flasche würde ich nicht umbedingt kaufen aber ich würde ihn nicht absehnen.
    Also
    Sainte

    1. Da hast du auf jeden Fall recht. Viel hängt von der Stimmung und Tagesform ab. Weshalb Samples bspw. nur die halbe Wahrheit sagen.
      Slainte! 🥃

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